Dortmund. . Revierstädte und der Regionalverband Ruhr wollen mehr Berufspendler aufs Rad bringen. Geplant ist eine rund 60 Kilometer lange „Rad-B1“ von Duisburg bis Dortmund. Das soll auch die ständig verstopfte A 40 entlasten.
Auf dem Fahrrad zügig durchs Ruhrgebiet: Revierstädte und der Regionalverband Ruhr (RVR) planen für Berufspendler eine rund 60 Kilometer lange „Rad-B1“ von Duisburg bis Dortmund. Eine schnelle, städteverbindende Strecke für Radfahrer, so die Hoffnung der Planer, könnte in zehn Jahren auch die ständig von Autos verstopfte A 40 entlasten.
Fünf Meter breit, asphaltiert, weitgehend kreuzungsfrei, steigungsarm, in den Abendstunden beleuchtet: Ein Traum nicht nur für leidenschaftliche Radfahrer. „Wenn wir viele Autofahrer zum Umstieg auf das Rad bewegen wollen, müssen wir ihnen hochleistungsfähige Wege anbieten“, sagt der Dortmunder Mobilitätsexperte Winfried Sagolla. Er rechnet mit bis zu zwei Millionen potenziellen Nutzern entlang des Radschnellwegs Ruhr (RSR). Bessere Räder sowie die steigende Zahl von motorisierten Elektrofahrrädern und Pedelecs, die den Radler beim Strampeln unterstützen, ermöglichten Steigerungen bei der Distanzbewältigung. Leicht seien Pendlerdistanzen von zehn bis 20 Kilometern möglich.
„So etwas gibt es in Deutschland noch nicht“
„Wenn wir über neue Mobilität sprechen, gehört auch das Radfahren dazu“, sagt RVR-Sprecher Jens Hapke. Der RVR finanziert eine Studie, die den Trassenverlauf des Radschnellwegs Ruhr von Essen über Bochum nach Dortmund klären soll. Die Fachleute sind sich einig, dass diese Strecke möglichst nah an der B1/A40 verlaufen sollte, um Alltagsnahverkehr aufs Rad zu verlegen. Von Essen aus westlich soll der RSR auf der alten Trasse der Rheinischen Bahn bis Duisburg führen.
Die Stadtplaner des Reviers befürworten das Projekt, vom Lenkungskreis Ruhr 2030, in dem die Baudezernenten sitzen, wurde der RSR zum Leitprojekt für das Ruhrgebiet erkoren. Verkehrsexperten rechnen mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag, den das Land und die Städte stemmen müssten. Fahrradlobbyisten wie Bettina Cibulski vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) sind naturgemäß begeistert von dem Projekt. Das Ruhrgebiet mit seinen zahlreichen Menschen sei prädestiniert für einen Radschnellweg. „So etwas gibt es in Deutschland noch nicht“, sagte die ADFC-Sprecherin.