München. . Nach Ansicht des ADAC sind sowohl Anschaffungspreis als auch die Folgekosten von Elektroautos zu hoch. Sie seien damit nur einer umweltbewussten Elite vorbehalten. Zudem gibt es noch keine verlässlichen Daten zur Haltbarkeit der Batterien.

Der Anschaffungspreis und die Folgekosten für Elektroautos sind nach Ansicht des ADAC zu hoch und behindern eine schnellere Verbreitung der Stromer. Der Autoclub stellte den iOn von Peugeot einem vergleichbaren Modell mit Benzinmotor, dem Peugeot 107 70 Filou, gegenüber. Der Vergleich ergab, dass das Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bei den Gesamtkosten um rund die Hälfte günstiger ist als das E-Auto, wie der ADAC in München mitteilte. Im Monat fallen für den iOn danach rund 700 Euro an, beim Filou sind es unter vergleichbaren Rahmenbedingungen circa 335 Euro.

Der Kostenvergleich der beiden Peugeot-Modelle lasse sich auch auf andere Elektroautos, die 2011 auf dem Markt sind, übertragen, betonen Fachleute des Autoclubs. "Durch die hohen Anschaffungskosten mit bis zu 60.000 Euro für kleine E-Autos bleibt die Elektromobilität einer kaufkräftigen, umweltbewussten Elite vorbehalten", kritisiert ADAC-Mitarbeiter Christian Buric.

Elektroautos müssten laut ADAC deutlich günstiger werden

Bei allen Kostenbetrachtungen sei zudem zu bedenken, dass es noch keine verlässlichen Daten zur Haltbarkeit von Batterien in E-Autos gebe. Hier könnten zusätzliche Kosten entstehen, die bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nicht anfallen.

Nach Ansicht des ADAC müssen Elektroautos deutlich günstiger werden, um konkurrenzfähig zu sein. Ein umweltfreundlicher Betrieb von E-Autos sei zudem nur mit Strom aus regenerativer Energie gegeben. Deshalb müsse mehr Strom aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt werden.

Bei dem Vergleich des Autoclubs zeigte sich, dass der iOn im Verbrauch zwar günstiger ist, aber die Kosten für die Anschaffung des E-Autos den Rahmen sprengen. Der daraus resultierende Wertverlust stellt den größten Kostenfaktor dar.

iOn kann bisher nur geleast werden

Der iOn kann bisher nur geleast werden. Die Rate beträgt 584 Euro pro Monat. Das Angebot umfasst eine Haltedauer von 48 Monaten bei einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern, inklusive Wartungs-, Verschleiß- und Reifenkosten. Bei den Stromkosten legte der ADAC die Verbrauchsangaben des Herstellers bei einem durchschnittlichen Strompreis von 22 Cent pro Kilowattstunde zugrunde.

Beim Peugeot mit Verbrennungsmotor wurde ein Neukauf des Autos (ab 10.990 Euro) mit identischer Haltedauer sowie gleicher Jahreslaufleistung angenommen, inklusive Wertverlust und ebenso eingerechneten Ausgaben für Werkstatt und Reifen. Auch Versicherung und Kfz-Steuer sind im Vergleich berücksichtigt, wobei beim E-Auto die Kraftfahrzeugsteuer für die ersten fünf Jahre entfällt. (dapd)