Berlin. . Verschmutzte Reflektoren, mürbe Bremsbeläge, abgefahrene Reifen: Viele Dinge können die Unfallgefahr für Radfahrer erhöhen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) empfiehlt deswegen einen gründlichen Fahrrad-Fitness-Check nach der Wintersaison.
Fürs Frühjahr empfiehlt der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD in Berlin einen Fitness-Check für das Fahrrad. "Nach der Wintersaison sollte das Fahrrad in jedem Fall gründlich gewartet werden - auch dann, wenn es bei Allwetterradlern den Winter über im Einsatz war", sagt VCD-Sprecherin Anna Fehmel.
Frühlings-Check
Zu Beginn des Pflegeprogramms steht eine gründliche Reinigung des Rades mit Seifenlauge. "Auf den Einsatz eines Hochdruckreinigers sollte man verzichten", betont Gunnar Fehlau vom pressedienst-fahrrad in Göttingen - der hohe Druck und das Wasser könnten die Lager beschädigen. Vor allem Kette und Zahnkränze sowie Laufräder, Bremsen und Reflektoren müssen gründlich gesäubert werden. Reinigungssets mit diversen Spezialbürsten helfen dabei, bis in die letzten Winkel zu gelangen. Nach der Putzaktion werden Zahnkränze und die Kette mit speziellem Kettenfett oder -öl geschmiert. "Die Felgenflanken, an denen die Bremsbeläge zupacken, müssen ebenfalls gesäubert werden. Brennspiritus ist da ein probates Mittel", sagt Fehlau. Sind die Bremsbeläge verhärtet oder mürbe, müssen sie ausgetauscht werden.
Lichtanlage ist gesetzlich vorgeschrieben
Eine funktionierende Lichtanlage ist für die eigene Sicherheit und Sichtbarkeit ebenfalls wichtig und gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb sollte man die Beleuchtung vor der ersten Frühjahrsfahrt unbedingt überprüfen und - wenn notwendig - instand setzen. Verloren gegangene oder beschädigte Reflektoren müssen unbedingt ersetzt werden, um mit dem Fahrrad in der Dunkelheit schon von weitem für andere Fahrzeuglenker gut sichtbar zu sein.
Luftdruck und Profil der Reifen kontrollieren
"Die Reifen sollten auf Risse kontrolliert, der Luftdruck mindestens monatlich überprüft werden", empfiehlt Anna Fehmel. Darüber hinaus sollte man auch darauf achten, ob das Profil noch ausreicht. "Der empfohlene Luftdruck ist auf der Flanke des Reifens vermerkt", sagt Gunnar Fehlau: "Am besten beginnt man mit dem zulässigen Maximaldruck aufgepumpt und senkt anschließend je nach Komfortwunsch etwas ab - den Minimaldruck sollte man allerdings niemals unterschreiten". Ein höherer Luftdruck verringert den Rollwiderstand und macht das Fahren leichter, doch der Fahrkomfort leidet darunter.
Werden neue Reifen nötig, sei es sinnvoll, in pannensichere Ausführungen zu investieren, sagt Fehmel. So müsse man nicht bei jedem Glassplitter direkt einen Plattfuß befürchten. Zur Frühjahrskur gehört darüber hinaus, sämtliche Schrauben am Fahrrad nachzuziehen, inklusive aller Anbauteile wie Schutzbleche und Gepäckträger. (dapd)