Essen. Drei mangelhafte Exemplare sind das traurige Negativergebnis der jüngsten Kindersitz-Untersuchung von Stiftung Warentest und ADAC. Es gibt aber auch viele gute Exemplare.

Die Schulnote „Fünf” erhielten folgende Sitze: der IWH Babymax mit Isofixbasis für Babys und Kinder bis 13 Kilogramm, der IWH Megamax mit Isofixbasis für Kinder zwischen neun und 36 Kilogramm und der Sypo 01/02 für Kinder von 15 bis 36 kilogramm. Grundsätzlich handelt es sich dabei nicht automatisch um die billigsten Vertreter.

Die beste getestete Babyschale ist der Römer Baby Safe Plus, allerdings nur in der Version mit angegurteter Basis. Als genauso sicher, etwas unpraktischer, aber günstiger bezeichnen die Tester den Cybex Anton. Für den sinnvollen Trend, auch größere Kinder bis 18 Kilogramm Gewicht in einem rückwärts gerichtetem Sitz mitzunehmen, eigne sich der HTS Besafe mit dem komplizierten Zusatz iZi Kid X1 Isofix für den hohen Preis von 450 Euro. Die konventionell nach vorne ausgerichtete Sitzalternative ist laut Warentest der Römer Safefix Plus TT, mit 330 Euro auch kein billiges Angebot. Für Kinder zwischen 15 und 36 Kilogramm empfiehlt die Stiftung den Cybex Solution X-Fix.

Wegen ihrer noch schwachen Halskonstruktion, auch noch bei Vierjährigen, gilt die Rückwärts-Beförderung für Kinder bis 18 Kilogramm als sicherer. Allerdings sei der grundsätzlich platzraubende Einbau in Kleinwagen kompliziert. Die guten Ergebnisse - nachzulesen im Juni-Heft Test - sprechen aber für sich. Dort findet sich auch eine Liste von empfehlenswerten Sitzmöglichkeiten, die bei bisherigen Tests gut abgeschnitten haben.

Die Warentester geben folgende grundsätzliche Tipps: Jeden Sitz mit seinem Kind im eigenen Auto ausprobieren. Keine gebrauchten Sitze unbekannter Herkunft verwenden. Ganz „alte Schätzchen” nach der älteren Norm EC 44 01/02 sind inzwischen verboten. Der Sitz muss ein orangefarbenes Zeichen nach der aktuellen Norm ECE 44 03/04 tragen. Die Kinder sollten nicht zu früh in die nächsthöhere Sitzklasse wechseln, sondern erst, wenn der Kopf über die Kante der Lehne hinausragt. Der beste Sitz taugt weniger, wenn die Kinder zu lose angeschnallt werden.

Auch leere Sitze sollten unbedingt mit dem Gurt gesichert werden, damit sie sich nicht in Geschosse verwandeln können. Die reinen Sitzerhöhungen sind zwar zulässig und noch weit verbreitet, bieten aber nur eine geringe Schutzwirkung. (gh)