Paris. Ernst und kämpferisch kündigt Frankreichs Staatschef Luftschläge im Irak gegen die Terrormiliz IS an. “Unser Ziel ist es, zu Frieden und Sicherheit im Irak beizutragen, indem wir die Terroristen schwächen“, sagte Hollande. Es gehe auch um die Sicherheit Frankreichs.
Frankreich beteiligt sich mit eigenen Kampfjets an den US-geführten Luftangriffen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak. Diese Entscheidung teilte Staatspräsident François Hollande am Donnerstag in Paris mit. Frankreich reagiere damit auf die Bitten der irakischen Regierung nach Luftunterstützung im Kampf gegen die Terrormiliz, sagte er zur Autorisierung von Lufteinsätzen.
"Weiter werden wir nicht gehen, es wird keine Bodentruppen geben und wir werden nur im Irak intervenieren", erläuterte Hollande. Er hatte bei einem Besuch in Bagdad bereits französische Hilfe aus der Luft in Aussicht gestellt. Die Luftschläge würden rasch erfolgen, sobald die geeigneten Ziele für die Luftangriffe bestimmt seien. Dann werde auch das Parlament für eine Debatte informiert.
Bedrohung Europas und der Welt
"Unser Ziel ist es, zu Frieden und Sicherheit im Irak beizutragen, indem wir die Terroristen schwächen", sagte Hollande. Es gehe dabei nicht zuletzt auch um die Sicherheit Frankreichs. Paris hatte schon damit begonnen, den kurdischen Kämpfern im Nordirak Waffen zu senden. Anfang der Woche hatten französische Rafale-Kampfjets mit Aufklärungsflügen über dem Irak begonnen.
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Die USA hatten erstmals vor sechs Wochen Stellungen der IS im Irak aus der Luft bombardiert. Nicht nur die Region, sondern Europa und die Welt würden durch den IS-Terrorismus bedroht, warnte Hollande.
"Syrien hat uns nicht gerufen", begründete Hollande die Weigerung, die Terrormiliz auch jenseits der irakischen Grenzen anzugreifen. Frankreich beachte damit die internationale Rechtslage, sagte er.
Hollande: Passive Staaten haben Terrormiliz gestärkt
Die internationale Staatengemeinschaft sei angesichts der Lage in Syrien passiv geblieben und habe damit zur Stärkung der Terrormiliz beigetragen, beklagte der Staatschefs vor etwa 350 Journalisten im Élysée-Palast. Die Gefahr durch die Miliz zeige sich in mehreren Ländern, vor allem im Irak und in Syrien. Terroristen enthaupteten Geiseln, verfolgten Minderheiten und zwängen Millionen zur Flucht.