Washington. Sie fliehen vor Armut, Hunger, Banden-Kriminalität: Fast 60.000 Kinder und Jugendliche sind seit vergangenem Herbst aus Mittelamerika illegal über die US-Grenze gekommen — allein, ohne ihre Eltern. Und Tausende haben den Weg durch die Wüste gar nicht erst geschafft.
Präsident Barack Obama hat seine zentralamerikanischen Amtskollegen aufgerufen, alles zu tun, um den Zustrom von Kindermigranten in die USA zu stoppen. Sie müssten mehr tun, um ihre Bürger davon abzubringen, die gefährliche Reise in die Vereinigten Staaten zu wagen, sagte Obama am Freitag bei einem Treffen im Weißen Haus.
Eingeladen waren die Präsidenten von Honduras, Guatemala und El Salvador, Juan Orlando Hernández, Otto Pérez Molina und Salvador Sánchez Cerén. Hintergrund ist die massenhafte Zuwanderung minderjähriger Migranten ohne Begleitung ihrer Eltern. Seit Oktober vergangenen Jahres sind bereits rund 57 000 solcher Kinder aus Mittelamerika via Mexiko in die USA gelangt. Darüber hinaus kamen Tausende Erwachsene mit Kindern.
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Obama sprach nach dem Treffen von einer bedeutenden Herausforderung und einer gemeinsamen Verantwortung für das Wohlergehen der Minderjährigen. "Ich habe betont, dass das amerikanische Volk und meine Regierung viel Mitgefühl für diese Kinder haben", sagte der Präsident. "Aber ich habe meinen Freunden gegenüber auch betont, dass wir von einem anhaltenden Zustrom von Kindern, die sich selbst in Gefahr bringen, abschrecken müssen."
Obama rief seine Amtskollegen insbesondere dazu auf, den Menschen daheim klar zu machen, dass die meisten, die illegal in die USA gelangten, dort nicht bleiben könnten. Außerdem müsse rigoroser gegen die Schlepper vorgegangen würden, die Kinder für Geld über die US-Grenze schmuggelten. (dpa)