Melbourne. Der irische Rockmusiker Bob Geldof (62) hat das Kürzen von Entwicklungshilfebudgets in reichen Ländern gebrandmarkt.
Der Kampf gegen die HIV- und Aids-Epidemie gehe einher mit dem Kampf gegen Armut, sagte Geldof am Donnerstag auf der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne. Er rief die reichen Länder auf, stärker vor allem in Afrika zu investieren.
Geldof hatte 1985 mit dem Live-Aid-Konzert auf eine schreckliche Hungersnot in Äthiopien aufmerksam. Er engagiert sich seitdem in der Armutsbekämpfung. "Wir können ein Ende von Aids erreichen. Es ist schändlich, wenn dies auf den letzten Metern nicht finanziert wird", sagte der vielfach ausgezeichnete Musiker ("I Don't Like Mondays").
Nicht alle Besucher waren von Geldof als Redner bei der Konferenz begeistert, wie die australische Nachrichtenagentur aap berichtete. "Wir haben hier viel über die wunderbare Arbeit gehört, die in diesen Ländern stattfindet, und wie wichtig es ist, dass die Leute von dort selbst über ihre Lage reden", zitiert sie den in Gesundheitsprojekten engagierte Aktivisten Christian Veg. "Es ist despektierlich, wenn einer wie Geldof auf die Bühne geht und so abfällig redet, als finde dort vor Ort selbst nichts statt."