Düsseldorf. Mehr als 12.000 Kinder haben die Jugendämter in NRW im vergangenen Jahr in Obhut genommen. Hauptgrund war die Überforderung der Eltern — aber auch Kinder, die allein aus Krisenländern nach Deutschland kamen, wurden in Pflegefamilien untergebracht.

Die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr in 12.259 Fällen Kinder und Jugendliche unter ihren Schutz gestellt. Das ist eine Steigerung um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte.

Der häufigste Anlass für die vorläufige Schutzmaßnahme war mit 4875 Fällen Überforderung der Eltern. In 2191 Fällen waren Beziehungsprobleme der Eltern der Auslöser, 1519 Kinder und Jugendliche reisten 2013 aus Kriegs- oder Krisengebieten ohne Begleitung ein.

Knapp 60 Prozent der in Obhut genommenen Kinder waren 14 Jahre und älter. In knapp zwei Dritteln der Fälle handelten die Jugendämter auf eigene Initiative oder nach Hinweisen der Polizei. Die Minderjährigen werden meist vorübergehend in einer Einrichtung oder bei einer anderen Familie untergebracht.