München. Die Übernahme von Kabel Deutschland hat Vodafone Milliarden gekostet. Doch auch die Münchner kostet der Deal Geld, den Konzern drücken im zweiten Geschäftsquartal gut 129 Millionen Euro Verluste. Das eigentliche Geschäft läuft allerdings weiterhin gut.
Kabel Deutschland ist nach dem Kauf durch Vodafone im zweiten Geschäftsquartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Angesichts von Kosten, die vor allem aus steuerlichen Gründen wegen der Übernahme entstanden sind, verbuchte Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber zwischen Juli und September einen Verlust von gut 129 Millionen Euro. Im Geschäft mit Paketen aus TV-, Telefon- und Internetanschlüssen legten die Münchner aber weiter zu.
Vodafone hatte die Übernahme von Kabel Deutschland Mitte Oktober perfekt gemacht, mittlerweile stellen die Briten auch fünf Plätze im Aufsichtsrat des Konzerns. Derzeit wird über einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag verhandelt. Bereits Anfang 2014 könnten die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über den Kontrakt abstimmen - da Vodafone inzwischen mehr als die erforderlichen 75 Prozent der Anteile hält, eine reine Formsache.
Briten ringen mit Deutscher Telekom
Die Briten wollen sich mit dem Kauf von Kabel Deutschland im Ringen mit dem Rivalen Deutsche Telekom Vorteile verschaffen, vor allem bei Paketangeboten aus Internet, Telefonie und Fernsehen. Genau dort läuft es für den Konzern weiter gut. Der Umsatz kletterte zwischen Juli und September um 4 Prozent auf 471 Millionen Euro, wie Kabel Deutschland am Montag in München mitteilte.
"Unsere Internet- und Telefonieprodukte bleiben unverändert wichtigster Wachstumstreiber des Geschäfts", sagte Vorstandschef Adrian von Hammerstein. Die Abo-Zahl stieg auf 14,6 Millionen. Die Zahl der Pakete aus Internet, Telefon und Fernsehen kletterte zu Ende September auf insgesamt 6,1 Millionen - und machen damit bereits 42 Prozent alles Kabel Deutschland Abos aus. Operativ, also vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte denn auch der Gewinn im zweiten Quartal und zwar von 213,3 Millionen auf 232,3 Millionen Euro. (dpa)