Essen. Für manche unserer Nutzer ist der Weg zur Arbeit eine regelrechte Tortur. Überfüllte Busse und Bahnen, dreckige Abteile und fehlende Anschlüsse vermiesen ihnen regelmäßig den Morgen. Für viele Nutzer steht fest: So kann es nicht bleiben!

NRW ist das Land der Pendler. Doch fehlender Service und schlechte Taktung sorgen dafür, dass vielen Menschen die Lust auf eine Fahrt mit Bus und Bahn vergeht. Wer kann, der fährt mit dem Auto zur Arbeit. Trotz des täglichen Staus und hoher Kosten ist eurofighter4711 der Ansicht, dass die morgendliche Fahrt im eigenen Auto immer noch der komfortabelste Weg sei, um sicher und vor allem sauber bei der Arbeit anzukommen.

Viele Nutzer teilen diese Einstellung. In unseren Kommentaren berichten diverse Nutzer, dass sie wegen des schlechten Services in Bussen und Bahnen wieder auf das eigene Auto umgestiegen sind.

Warum nicht einfach früher losfahren?

Wenn man auf Bus und Bahn angewiesen ist, muss man kreativ werden, um pünktlich am Ziel zu sein. Zum Beispiel könnte man eine Bahn früher nehmen, um der Meute zu entgehen. Doch nicht jedem nützt diese Vermeidungsstrategie, wie CaDa2012 in ihrem Kommentar erklärt. Die Studentin fährt inzwischen sogar zwei Bahnen eher los und kann sich zu dieser Zeit sogar über einen Sitzplatz freuen.

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„Aber schon die nächste S1 ist voll, wenn sie am Hauptbahnhof abfährt und ab Dorstfeld dann proppenvoll. Eine weitere S1 später kann es passieren, dass man in Dorstfeld stehen bleiben muss. Studenten haben keinen großen Nutzen, wenn sie eine Stunde eher zur Uni fahren. Da stehen sie nämlich teilweise vor verschlossenen Türen und müssen abgesehen davon ja auch teilweise bis 20 Uhr in Vorlesungen und Übungen sitzen“, schreibt CaDa2012.

Gladbeck, das gallische Dorf im Ruhrgebiet

Neben fehlenden Sitzgelegenheiten und der chronischen Enge in den Abteilen stören sich unsere Nutzer vor allem an fehlenden Anschlussmöglichkeiten. Guggi1954, Emirates und Ruhri72 pendeln von Gladbeck in Richtung Essen und berichten von langen Wartezeiten selbst in der Rushhour. Bei den aktuellen Verhältnissen ähnele Gladbeck eher einem gallischen Dorf, als einer Stadt im Ruhrgebiet.

Außer den Preisen ändert sich bei der Bahn nichts, da sind sich unsere Nutzer einig. Die Nutzerin mar.go stellt fest: „Die Fahrpreise werden mindestens einmal, wenn nicht sogar zweimal jährlich erhöht. Aber für die Anschaffung neuer Wagen oder auch nur für einen dichteren Takt reicht das Geld immer noch nicht. Man fragt sich wirklich, wo das ganze Geld bleibt. Die Bahnen pfeifen zum Teil aus dem letzten Loch.“

Ist der RRX die Lösung?

MatzeBo ärgert die lethargische Stimmung, die sich bei den Kunden der Bahn breit gemacht hat. „Vielleicht sollten alle Bahnpendler, soweit irgendwie möglich, regelmäßig an einem Tag aus Protest aufs Auto umsteigen und den Autoverkehr im Ruhrgebiet damit gezielt ganz lahmlegen“, merkt der Nutzer an.

Mit dem RE1 von Hamm nach Essen

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    Auf den vielfach angepriesenen RRX mag auch niemand mehr warten. Ruhri72 wünscht sich stattdessen einen „funktionierenden Ring S-Bahn in der Metropole Ruhr nach Berliner Vorbild.“

    Die ewige Kleinstaaterei ist schuld

    Ist das Ruhrgebiet eine Metropolregion? Bei unseren Nutzern trifft man mit dieser Frage einen wunden Punkt. Viele machen die grassierende Kleinstaaterei im Pott für die herrschende Misere im ÖPNV verantwortlich. The_Rebel beklagt den fehlenden Willen der Kommunen, etwas an der Situation zu ändern: „Die Ruhrgebietsstädte schaffen es nicht, einheitliche Projekte städteübergreifend auf die Beine zu stellen. Nicht mal dann, wenn es Geld sparen würde für die einzelnen Städte.“ Ruhri72 wirft ein, dass man an Rhein und Ruhr gar nicht weiß, wie eine wirkliche Metropole den öffentlichen Nahverkehr organisiert: „Wir sollten sie nach London, New York, Paris oder Berlin zu einem Praktikum anmelden.“