Essen. Ein freiwilliges Jahr in Uganda, Namibia, Tansania oder Großbritannien. Für viele Jugendliche ist das eine verlockende Vorstellung. Genau diese Möglichkeit bietet das Deutsche Rote Kreuz mit dem Förderprogramm „weltwärts“ gemeinsam mit dem „Europäischen Freiwilligendienst“.

In NRW gibt es gleich drei DRK-Anbieter, die mit Fachkompetenz und Engagement interessierte Freiwillige mit Einsatzstellen aus dem In- und Ausland zusammenbringen und begleiten. Seit 2010 entsendet beispielsweise das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren nach Uganda und Namibia. Die jungen Rotkreuzler werden ganzheitlich auf ihre besonderen Einsätze vorbereitet. Vor Ort und auch nachhaltig nach der Rückkehr werden sie intensiv von pädagogischen Fachkräften betreut. Auf regelmäßigen persönlichen Kontakt, umfassende Evaluation und ganzheitliche Nachbereitung legen die Organisatoren und auch die jungen Erwachsenen größten Wert.

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Im Sommer 2012 traten 28 Freiwillige ihren bis zu zwölf Monate dauernden Aufenthalt in Uganda an. Nach einigen Tagen des Kennenlernens und der Orientierung vor Ort nahmen sie ihre Arbeit in den Rotkreuzstationen oder in Einrichtungen von Partnerorganisationen auf.

Dawn-Centre for special children

In der Landeshauptstadt Kampala engagierten sich vier Freiwillige im „Dawn-Centre for special children“, einer Kindertagesstätte, in der behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche intensiv betreut werden. Die Freiwilligen arbeiteten jeweils in einer der drei Gruppen mit, fütterten, wickelten, spielten, sangen und tanzten mit den Kindern, behielten den gemeinsam aufgestellten pädagogischen und therapeutischen Förderplan der Kinder und Jugendlichen täglich im Blick und halfen mit, wo Not an Frau oder Mann war.

„weil ich will.“… - Interview mit Suse Ries 

…. lautet die zentrale Botschaft der neuen DRK-Freiwilligendienste-Kampagne in NRW. Ehemalige und aktuelle Freiwillige zeigen Gesicht und werden zu Botschaftern für ihr Engagement – wie zum Beispiel Suse Ries. Bei der 20-Jährigen ehemaligen FSJ‘lerin heißt es „weil ich Verantwortung übernehmen will“.

Warum wolltest Du einen Freiwilligendienst machen?

Suse Ries: Ich habe nach der Schule eine neue Herausforderung gesucht und wollte in meiner Stadt etwas verändern.

Was hast Du in Deinem Freiwilligendienst gelernt?

Suse Ries: Ich kann jetzt besser auch auf ältere Menschen zugehen und habe ein größeres Durchhaltevermögen dazu gewonnen.

Welche Vorteile siehst Du für Dich durch Deinen Freiwilligendienst?

Suse Ries: Soziales Engagement macht sich gut in meinem Lebenslauf und ich hatte die Möglichkeit, während des Jahres meine Zukunftsplanung zu konkretisieren. Ursprünglich wollte ich Juristin werden, jetzt möchte ich eine Laufbahn als Ärztin einschlagen.

Was war der bewegendste Moment in Deinem Freiwilligendienst?

Suse Ries: Eine 90-Jährige hat mir während eines Nachteinsatzes als Dankeschön einen Apfel und ihr Lieblingsbuch geschenkt.

Wieso hast Du Deinen Freiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz geleistet?

Suse Ries: Schon mein Opa hat beim DRK gearbeitet. Außerdem kenne ich das DRK selbst durch den Schulsanitätsdienst an meiner Schule.

DRK ist größter Anbieter von Freiwilligendiensten 

Das Deutsche Rote Kreuz ist der größte Träger für Freiwilligendienste in Deutschland. Eine Vielzahl an Einsatzstellen eröffnen je nach Begabung und Interesse unterschiedliche Chancen der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Engagierte Mitmacher schenken älteren und kranken Menschen ihre Aufmerksamkeit, helfen behinderten Kindern im Schulalltag oder sind im medizinischen Transport unterwegs – die Liste der Möglichkeiten ist lang und schafft für jeden Freiwilligen persönlich eine Bereicherung. Und das nicht nur für den Lebenslauf. Freiwilligendienstleistende werden regelmäßig weitergebildet. Sie sind sozialversichert und haben Anspruch auf gesetzlich geregelten Urlaub. Darüber hinaus bekommen sie ein Taschengeld. Das dicke Plus: Ein qualifiziertes Zeugnis zum Abschluss verbessert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Seit 1964 bietet das DRK jungen Menschen bis 27 Jahren die Möglichkeit, sich in einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) zu engagieren. Seit dem 1. Juli 2011 gibt es den Bundesfreiwilligendienst, der auch älteren Altersgruppen offensteht. Darüber hinaus vermittelt das DRK jungen Menschen interessante Möglichkeiten, sich im Ausland zu engagieren.

Zusammenarbeit mit Westlotto

Gemeinsam etwas bewegen – Das möchte Westlotto zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz. Als Jubiläumspartner unterstützt Westlotto das Rote Kreuz bei zahlreichen Projekten. Die Zusammenarbeit der beiden Partner besteht bereits seit mehreren Jahrzehnten, denn das Rote Kreuz wird – neben vielen anderen gemeinnützigen Organisationen – über das Land NRW mit Geldern der Westlotto-Glücksspielprodukte gefördert.

Rund 40 Prozent der Spielerträge der Lotteriegesellschaft fließen in den Haushalt des Landes Nordrhein-Westfalen und kommen gemeinnützigen Organisationen aus der Wohlfahrt, dem Sport, der Kultur sowie dem Denkmal- und Naturschutz zugute. Somit profitieren nicht nur viele vorbildliche Projekte wie die DRK Freiwilligendienste von den Lotterieeinnahmen, sondern die gesamte Gemeinschaft.