Halver. Eltern und Pädagogen sollen detailliert informiert werden und sich einbringen.

Die Halveraner Schullandschaft wird sich im kommenden Jahr aller Voraussicht nach ändern: Die Sekundarschule kommt – und mit ihr eine zukunftsfähige Schulform, die der demographischen und gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen soll. Erste Details zu den Plänen wurden gestern bekannt.

Ein pädagogischer Arbeitskreis hat in den vergangenen Wochen Leitideen erarbeitet, die auch im Rahmen eines Workshops am kommenden Freitag von 15 bis 18 Uhr in der Realschule vorgestellt werden sollen. „Es wurde gute Vorarbeit geleistet, um der Schule ein Gesicht zu geben“, sagte gestern Thomas Gehring, Fachbereichsleiter „Bürgerdienste“. Dabei sei die Stadtverwaltung jedoch lediglich begleitend aktiv gewesen – die Arbeit selbst habe man bewusst in die Hände von Fachleuten gelegt, die die Eigenschaften des Standorts Halver ganz genau kennen.

Es sind noch nicht alle Details ausgearbeitet

„Wir wollen eine Schule von Halveraner Pädagogen für Halveraner Schüler“, so der ehemalige Realschulleiter Hartmut Wächter, der an der Konzeption beteiligt ist und den Workshop am kommenden Freitag moderieren wird.

Dabei betonte er gestern auch, dass längst nicht alle Details ausgearbeitet worden seien, sondern Änderungswünsche und -vorschläge durchaus willkommen sind. Die Anregungen sollen dazu dienen, letztlich ein pädagogisches Konzept zu erstellen, das den Eltern der aktuellen Drittklässler Sicherheit gibt.

Halveraner Sekundarschule soll im Ganztagsbetrieb laufen

Eckpunkte stellte Hartmut Wächter jedoch bereits vor: So soll die künftige Halveraner Sekundarschule im Ganztagsbetrieb laufen, „wobei dieser nur montags, mittwochs und donnerstags angedacht ist – und dann maximal bis etwa 15.30 Uhr“, so Wächter, für den ein ganz anderer Punkt freilich von noch größerer Bedeutung ist: die Art der Beschulung von Schülern mit unterschiedlichen Leistungsstufen. Wie der Großteil der bereits an den Start gegangenen Sekundarschulen habe sich auch die Arbeitsgruppe in Halver unter Leitung von Dr. Michael Fink für ein so genanntes teilintegriertes Modell entschieden – und zwar einstimmig.

Das heißt konkret: Ein längeres gemeinsames Lernen ist trotz des Angebots von Haupt- und Realschulabschlüssen möglich. Werden in den Klassen fünf und sechs zunächst ohnehin noch gemeinsame Verbände unterrichtet, erfolgt erst ab der siebten Klasse eine erste Klassifizierung in den Fächern Englisch und Mathematik. „Es gibt dann eine Grundebene mit Hauptschul- und eine Erweiterungsebene mit gymnasialen Standards“, erklärte Hartmut Wächter.

Kooperation mit dem Anne-Frank-Gymnasium

Bis zur zehnten Klasse erfolgt dann auch in weiteren Fächern eine leistungsgerechte Unterteilung, an deren Ende ein für den jeweiligen Schüler optimaler Schulabschluss steht – ob nun Haupt- oder Realschulabschluss, mit oder ohne Qualifikationsvermerk für die gymnasiale Oberstufe, für deren Verzahnung man voll und ganz auf die Kooperation mit dem Anne-Frank-Gymnasium setzt. „Die Sekundarschule ist der geborene Partner des AFG“, so Wächter, der sich über die enge Zusammenarbeit mit den Schulleitern aus Halver freut.

Über deren eventuelle Kooperationen mit der Primusschule in Schalksmühle wurde gestern nichts gesagt. Zu den mitwirkenden Schulleitungen zählt laut Verwaltungsmitarbeiter Reinhard Neuhaus allerdings auch Lindenhofschulleiterin Beate Segieth, die beim Workshop am Freitag die Verknüpfung der Sekundarschule mit dem heimischen Grundschulsystem erläutern will.

In der Sekundarschule soll es an nichts fehlen

„Wir wollen die Eltern davon überzeugen, dass das Konzept geeignet ist, alles Bewährte zu erhalten“, betont Hartmut Wächter mit Blick auf die bestehenden Stärken der Realschule. In der Sekundarschule soll es an nichts fehlen, was man jetzt besitzt.

Details dazu sollen am Freitag, 24. Mai, an der Humboldtstraße erläutert werden. Nur eine Frage wird dann wohl noch nicht beantwortet werden: die nach dem Standort der Schule. „Wir sind dabei, ein Raumkonzept zu entwickeln“, sagte Hartmut Wächter dazu. Es steht also noch nicht fest, ob für die künftigen Sekundarschüler die Räume der aktuellen Realschule oder die der Ganztagsschule genutzt werden. Dennoch stellte Thomas Gehring eines klar: „Wir befinden uns mit den Planungen im Zeitplan.“