Borussia Dortmund will Edin Dzeko von Manchester City als Ersatz für Torjäger Robert Lewandowski verpflichten. Andreas Ernst von DerWesten meint: Der Stürmer ist zu teuer für den BVB und würde das Gehaltsgefüge sprengen.
Als Udo Lattek jeden Sonntagmorgen im "Doppelpass" noch seine Stammtisch-Plattitüden raushauen durfte, lautete Latteks Lieblingsargument, wenn es bei einer Mannschaft nicht lief: "Das Gehaltsgefüge stimmt nicht." Und wer wagt es schon, einem Erfolgstrainer zu widersprechen?
Nur vier Tore in 18 Europapokal-Spielen
Edin Dzeko gehört zu den besten Stürmern Europas, keine Frage. Aber das Gesamtpaket ist für Borussia Dortmund im Moment zu teuer. 27 Millionen Euro Ablöse sind schon happig. Der BVB könnte diese Summe aber noch stemmen. 6,5 Millionen Euro Gehalt - und das wäre noch ein günstiger Kurs - mal vier Jahre ergeben 26 Millionen Euro. Die Borussia würde sich ein 53-Millionen-Euro-Paket gönnen. "Huihuihui", würde Fritz von Thurn und Taxis rufen. Der BVB ist zweimal Meister geworden und ins Champions-League-Finale eingezogen. Nun würde ein Spieler finanziell profitieren, der nichts zu diesen Erfolgen beigetragen hat. Natürlich kann Dzeko die sportlichen Erwartungen erfüllen - in der Liga. Denn in den zweieinhalb Jahren bei Manchester City traf er zwar in der Premier League regelmäßig - in 18 Europapokal-Spielen erzielte er gerade einmal vier Tore.
Der BVB sollte zwei Stürmer holen. Julian Schieber konnte seine Chancen in dieser Saison nicht nutzen. Versuchte es BVB-Trainer Jürgen Klopp mal ohne klassischen Stürmer, gab Mario Götze die "falsche 9". Götze ist aber nicht mehr da - und Marco Reus keine perfekte Lösung für dieses System. Wenn der BVB Dzeko holt und schlecht in die Saison startet, gibt es ziemlich schnell Kritik, aber keinen gleichwertigen Ersatz.
Und dann wäre selbst Udo Lattek überfragt.