Dortmund. . Michael Zorc hat den Vertrag mit Torwart Roman Weidenfeller verlängert. Doch der BVB-Sportdirektor arbeitet auch am Abschluss eines weiteren, erheblich besser dotierten. Die Dortmunder wollen Edin Dzeko als Ersatz für Robert Lewandowksi verpflichten, der spätestens im Sommer 2014 geht. Das Problem ist das Gehalt.

Am Montag hatten die Profis von Borussia Dortmund und Bayern München trainingsfrei. Gemeinsamer Ruhetag also. Und plötzlich traute Eintracht zwischen den Champions-League-Finalisten? Dazu passten die Worte, die Bayerns Matthias Sammer in der TV-Sendung „Sky90“ formulierte: „Wir sind an einem guten Verhältnis interessiert“, sagte der Sportvorstand. Und: „Wir gehen davon aus, dass wir ein gutes Verhältnis haben“, so Sammer, der aber im Nachsatz gleich verriet, dass er keineswegs unter Wahrnehmungsproblemen leidet: „Dortmund interpretiert das im Moment anders.“ Ruhe ohne Frieden also.

Bei der Borussia ist man gerade nicht so gut auf die Bayern generell und Ex-BVB-Meister-Trainer Sammer im Speziellen zu sprechen. Die unangenehmen Nebenwirkungen beim Transfer von Mario Götze. Dazu das Baggern an Robert Lewandowski. „Ich werde mich zu der Personalie nicht äußern. Aus unserer Sicht ist das jetzt nicht notwendig“, kommentierte Sammer vielsagend.

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Interesse am BVB ist riesig

Beim BVB versuchte man, den Ärger über den bayerischen Rivalen zu unterdrücken. Und sich stattdessen an guten Nachrichten zu erfreuen. 502.567 Kartenbestellungen sind für das Finale in London eingegangen. Das Interesse an der Borussia ist momentan riesig. Die gute Nachricht für den BVB ist eine schlechte für die Fans: Denn es werden nur etwa 20.500 Karten verlost.

Für die nächste gute Nachricht sorgte der BVB einfach selbst. Die Dortmunder verlängerten den Vertrag mit Torwart-Routinier Roman Weidenfeller. „Roman bei uns bis 2016. Geile Nachrichten“, jubilierte Kevin Großkreutz. Der 32-jährige Weidenfeller wird längst nicht nur geschätzt, weil er als Mitglied des Mannschaftsrats in der Champions League vermögenswirksame Prämien für die Kollegen ausgehandelt hat. „Er zeigt konstant Top-Leistungen und hat großen Anteil an den Meistertiteln 2011 und 2012 sowie am Einzug ins Finale der Champions League“, erklärte Sportdirektor Michael Zorc.

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BVB will Dzeko holen

Den Weidenfeller-Vertrag hat Zorc verlängert. Daneben arbeitet er am Abschluss eines weiteren, erheblich besser dotierten. Die Dortmunder würden gerne Edin Dzeko als Ersatz für Robert Lewandowksi verpflichten, der spätestens im Sommer 2014 geht. Der Dzeko-Klub Manchester City und dessen Trainer Roberto Mancini haben Bereitschaft signalisiert, den wechselwilligen Bosnier bei einem entsprechenden Angebot ziehen zu lassen. Der BVB müsste in etwa die 27 Millionen Euro in den 27-Jährigen investieren, die er mit Robert Lewandowski erlösen könnte.

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Das Problem ist das Gehalt: In Manchester wird der ehemalige Torschützenkönig der Bundesliga mit geschätzten zehn Millionen Euro kaiserlich entlohnt. Der BVB will seine Gehaltsstrukturen nicht sprengen und wäre offenbar bereit, immer noch fürstliche 6,5 Millionen Euro zu bezahlen. Dzeko hat mehrfach angekündigt, wieder in der Bundesliga spielen zu wollen. Aus seinem Umfeld ist zu hören, dass, anders als im Vorjahr bei Verhandlungen mit den Bayern, ein Transfer zum BVB nicht am Geld scheitern würde. Aber der Stürmer will sich auch nicht unter dem selbst wahrgenommenen Wert verkaufen. Und so wird auch an Ruhetagen fleißig gearbeitet.