Düsseldorf/ Brüssel. Die Deutschen wollen den Euro trotz anhaltender Finanzkrise behalten. Das ergaben nun Umfragen des Forsa-Instituts. Nur noch wenige wünschen sich die alte D-Mark zurück. Bei der Einführung des Euros vor elf Jahren waren viele Deutsche skeptisch, ob die neue Währung sicher ist.

Die Euro-Skeptiker sind auf dem Rückzug. Viele Menschen in Deutschland haben sich die D-Mark lange Zeit zurück gewünscht. Umfragen zufolge lässt dieser Wunsch immer mehr nach. Nur Haushalte mit einem Netto-Einkommen von unter 1000 Euro sehnen sich nach der alten Währung zurück.

Euro gleich "Teuro" - kaum war das neue Bargeld vor gut elf Jahren eingeführt, hatte die europäische Gemeinschaftswährung ihren Ruf weg. Mittlerweile gewinnt der Euro aber an Sympathie: Zwei von drei Deutschen (69 Prozent) wollen die Gemeinschaftswährung einer Umfrage des Forsa-Instituts zufolge behalten.

In den vergangenen Jahren waren dagegen noch mehr Menschen Euro-skeptisch eingestellt. Heute wünschen sich nur 27 Prozent die D-Mark zurück, ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des "Handelsblatt".

Euro-Krise ängstigt die Deutschen

"Die für viele nicht durchschaubare Euro-Krise ängstigt die Deutschen zwar. Sie fürchten um ihr Erspartes, die Sicherheit ihrer Altersversorgung, die Finanzausstattung des Staates", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Zeitung. "Die Einstellung zum Euro als Währungseinheit wird davon aber heute nicht mehr berührt."

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Die Zustimmung zum Euro ist der Umfrage zufolge umso größer, je höher das Nettoeinkommen des Haushalts ist. Unter den Haushalten mit einem Nettoeinkommen ab 3000 Euro wollen vier von fünf (79 Prozent) den Euro behalten. Bei einem Nettoeinkommen bis 1000 Euro wünscht sich dagegen die Hälfte (49 Prozent) die D-Mark zurück.

Selbstständige sind die größten Euro-Befürworter

Nach Berufsstand erwiesen sich die Selbstständigen in der Befragung als größte Euro-Befürworter (74 Prozent), dicht gefolgt von den Beamten (73 Prozent). Unter den Arbeitern hätten dagegen 46 Prozent gerne, dass die D-Mark wieder eingeführt wird. Insgesamt wurden für die Studie 1003 Menschen in Deutschland am 2. und 3. April befragt.

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Auch eine Mitte Februar veröffentlichte Studie des Nürnberger GfK-Vereins hatte ergeben, dass die D-Mark-Nostalgiker auf dem Rückzug sind. 65 Prozent der befragten Deutschen sprachen sich im November und Dezember 2012 dafür aus, am Euro festzuhalten. Ein Jahr zuvor waren es demnach nur 57 Prozent.

1948 hatte der spätere Wirtschaftsminister Ludwig Erhard als Direktor des Frankfurter Wirtschaftsrats die D-Mark eingeführt. Der alten Reichsmark hatten die Händler im zerstörten Nachkriegs-Deutschland nicht mehr getraut. Vom folgenden Wirtschaftsboom profitierten breite Schichten, die Kaufkraft stieg. (dpa)