Düsseldorf. Zollfahnder haben am Donnerstag bei einem Iraner am Düsseldorfer Flughafen einen 54-Millionen-Euro-Scheck gefunden. Der Mann soll der Ex-Finanzminister des Iran sein. Das Geld soll aus Venezuela stammen und an den persischen Staat adressiert sein. Die US-Behörden prüfen, ob dabei ein Verstoß gegen die Sanktionen begangen wurde, die wegen des Atomprogramms gegen das Regime in Teheran verhängt wurde.

Der in Düsseldorf bei einem Iraner gefundene Scheck im Wert von 54 Millionen Euro soll in den USA einen schwerwiegenden Verdacht geweckt haben. Wie die zum "Miami Herald" gehörende Zeitung "El Nuevo Herald" berichtete, prüfen die US-Behörden, ob Venezuela dem Iran hilft, die Sanktionen zu umgehen, die wegen des Atomprogramms gegen das Regime in Teheran verhängt wurden.

In Venezuela verlangt die Opposition inzwischen Aufklärung über die Hintergründe des dubiosen Geldtransfers. Bei dem Iraner handelt es sich unbestätigten Angaben zufolge um den Ex-Finanzminister und Ex-Zentralbankpräsident Irans, Tachmaschb Masaheri.

Den Scheck der Bank von Venezuela über 300 Millionen Bolivar (umgerechnet 54 Millionen Euro) hatten Zöllner im Handgepäck des Iraners entdeckt. Er soll ausgesagt haben, das Geld sei für den Bau von 10.000 Wohnungen vorgesehen, die mit Hilfe Irans in Venezuela gebaut worden seien.

USA warten Ermittlungen der deutschen Behörden ab

Offiziell habe das US-Außenministerium mitgeteilt, dass man von dem Fund in Düsseldorf wisse, berichtete die Zeitung. An Spekulationen wolle man sich nicht beteiligen und die Ermittlungen der deutschen Behörden abwarten.

Inoffiziell heiße es, der Scheck sei nicht der einzige Hinweis. Masaheri sitze auch im Direktorium einer iranischen Bank mit Sitz in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohten den venezolanischen Banken scharfe Sanktionen.

Gegen den 59-Jährigen läuft nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren. Im schlimmsten Fall droht ihm eine Geldbuße von einer Million Euro. Medien zufolge soll aber auch wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen ihn ermittelt werden.

Laut "Bild"-Zeitung hat Masaheri einen Wohnsitz in Düsseldorf. Um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu unterbinden, müssen bei der EU-Einreise Bargeld und Wertpapiere im Wert über 10.000 Euro angemeldet werden. Venezuela und Iran, geeint in ihrer Distanz zu den USA, hatten in den vergangenen Jahren ihre wirtschaftlichen und politischen Beziehungen verstärkt. (dpa)