Mainz/Stuttgart. Die Ausweitung des Rundfunkbeitrags hat viele Sozialverbände auf den Plan gerufen. Es sei ungerecht, dass nun auch Blinde und Gehörlose die Gebühren zahlen müssen. Der Südwestrundfunk (SWR) reagiert auf diese Vorwürfe mit dem Vorhaben, 2013 mehr Sendungen mit Untertiteln sowie Hörfilme anbieten zu wollen.

Im Gegenzug für das Ausweiten der Gebührenpflicht bauen ARD-Sender jetzt ihren Service für Menschen mit Behinderung aus. Der Südwestrundfunk (SWR) bietet von der kommenden Woche an Untertitel für seine "Landesschau" im Fernsehen an. Das Angebot gelte für SWR-Nachrichtensendungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, teilte der Sender am Freitag in Stuttgart mit.

Seit Einführung des neuen Rundfunkbeitrags am 1. Januar sind Blinde und Gehörlose nicht mehr generell befreit. Nur Taubblinde und Empfänger von Blindenhilfe müssen auch künftig nicht zahlen. Dafür kündigten die Öffentlich-Rechtlichen mehr Untertitel und Hörfilme an.

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Der SWR kündigte an, schrittweise die Untertitel auf die Sportberichterstattung und weitere Sendungen auszuweiten. Ziel sei es, bis Ende des Jahres mehr als 40 Prozent des SWR-Fernsehprogramms untertitelt auszustrahlen. Nach Senderangaben wäre das doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.

Für das Erste können künftig das Wirtschaftsmagazin "Plusminus" und die Samstagabend-Show "Verstehen Sie Spaß?" mitgelesen werden, danach folgen "Report Mainz" sowie Kinder- und Familiensendungen. Bisher untertitelte der SWR Sendungen wie die "Tatort"-Folgen, Ratgebersendungen und den "Weltspiegel". (dpa)