Essen. Der Ex-Grimme-Chef Bernd Gäbler bezeichnet die allgegenwärtigen Stars und Juroren der Castingshows als „hohle Idole“. Unsere Nutzer sind der gleichen Ansicht und diskutieren über die Gründe und Auswirkungen der Castingshowschwemme.
Entweder liebt man Castingshows oder man hasst sie. Liest man die Kommentare unserer Nutzer, dann gewinnt man den Eindruck, dass die mediale Talentsuche oder Doku-Soaps im Ruhrgebiet recht unbeliebt sind. Kaum ein Nutzer lässt ein gutes Haar an diesen Formaten. Am besten kommt noch die „Kultblondine“ Daniela Katzenberger weg, denn die stehe laut dem Nutzer BigManitou noch irgendwie für gelebte Familienwerte.
Respekt und Moral sind verloren gegangen
Es scheint, als ob Dieter Bohlen tief im Westen kaum Freunde hat. „Wenn man diesem Menschen mal zuhört, merkt man sehr schnell, dass er weder etwas von guter Musik oder von komplexerer Musiktheorie etwas versteht“, schreibt Erpunktkapunkt.
Kann man dem DSDS-Chefjuror jedoch die alleinige Schuld für das schlechte Niveau der Castingshows anlasten? Erpunktkapunkt hat noch mindestens zwei weitere Schuldige ausgemacht: Die Kandidaten und die Zuschauer. „So lange es noch Menschen gibt, die sich darauf freuen, wenn andere in der Öffentlichkeit gedemütigt werden, so lange wird sich an diesen Shows wenig ändern“, meint der Nutzer.
Daniela Katzenberger kommt bei unseren Nutzern noch am besten weg
Abstrakte Begriffe wie Werte und Moral oder besser der Verlust der selbigen sind ein großes Thema in der Diskussion. Für den Nutzer astor97 illustriert die Popularität solcher Sendungen vor allem, dass „Wertevermittlung und gegenseitiger Respekt verloren gegangen sind.“
„Den Kindern und Jugendlichen wird täglich vor Augen geführt, dass sich nur der schnelle mediale Erfolg lohnt“, schreibt Partik. In einem langen Kommentar macht der Nutzer seinem Ärger Luft: „Klassische Erfolgswege werden unattraktiv, der reale Alltag als Weg zum beruflichen Erfolg von vielen als überholt und spießig empfunden.“
Konkurrenzdenken ist ein großes Problem
Als höchstproblematisch sieht Partik das extreme Konkurrenzdenken an, das in den Castingshows vermittelt wird. „Den Jugendlichen wird beigebracht, dass zum Erfolg eine gnadenlose Konkurrenz gehört. Dummerweise besteht die vorgelebte Konkurrenz aus Zickerei, Theater, und Hinterhältigkeit dem Konkurrenten gegenüber.“
„Das Problem scheint mir tiefer zu liegen“, meint holmark. „Junge Menschen brauchen zu ihrer Entwicklung Vorbilder, Werte und Idole. Leider ist es aber so, dass etliche Eltern nicht Vorbilder sind und sich an der Erziehung ihrer Kinder nicht beteiligen (wollen oder können). Dann suchen sich die Kinder halt anderswo ihre Vorbilder.“
Für Otto_Normalverbraucher steht fest, dass „diese Art Shows schon immer genau einen Wert vermittelt haben: Mit möglichst niedrigem Budget, möglichst lange zu senden, um möglichst viel Werbung in der Zeit zu verkaufen!“