Krefeld. Wie gefährlich ist die Rauchwolke, die nach dem Dünger-Großbrand über Krefeld und Duisburg schwebt? Messwerte einer Station in Krefeld zeigten Dienstagnacht Werte weit jenseits des Erlaubten. Doch das Landesumweltamt gibt Entwarnung: Schuld sei bloß die Position der Messstation - und der Wind.
Nach dem Großbrand in Krefeld fürchten sich Menschen die Menschen in der Region vor der Rauchwolke. Die Behörden geben Entwarnung: Grenzwerte seien nicht überschritten worden. Doch wer sich die auf der Internetseite des Landesumweltamtes (LANUV) die Messtabelle für Stickstoffdioxid (NO2) am Krefelder Hafen anguckt, bekommt einen Schreck: In der Nacht zu Mittwoch wurde die gesetzlich festgeschriebene Alarmgrenze deutlich überschritten.
Um 1 Uhr wurde ein Wert von 1266 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Die Alarmschwelle des Immissions-Schutz-Gesetzes liegt bei 400 Mikrogramm. Morgens um 5 Uhr ergibt die Messung einen Wert von 1034 Mikrogramm, um 6 Uhr sogar 1336 Mikrogramm.
Sind die Grenzwerte also doch überschritten worden? Ein Sprecher der Umweltbehörde gibt Entwarnung und klärt auf: Die Messstation am Krefelder Hafen stünde nur wenige Meter von der abgebrannten Halle entfernt. In der Nacht habe der Wind gedreht und die Rauchwolke direkt auf die Station getrieben.
Nachbarstation in Duisburg liefert unverdächtige Werte
Die nächste Station, die Stickstoffdioxid-Werte misst, liegt in Duisburg, Luftlinie rund zehn Kilometer entfernt. Ihre Messwerte liegen die ganze Nacht im unverdächtigen Bereich. Die Messwerte liegen zu keinem Zeitpunkt über 60 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Am meisten unter dem Rauch gelitten hat wohl die Messstation. Um 8 Uhr sendete sie den letzten Messwert (200 Mikrogramm), danach brach sie zusammen. Für die folgenden drei Stunden fehlen die Ergebnisse, erst dann konnten die Techniker des Umweltamts sie wieder in Gang bringen. (dor)