Köln. . Thomas Gottschalk baggert beim Ersten nach neuen Jobs. Zugleich aber kann sich der Juror der RTL-Show „Das Supertalent“ vorstellen, weiter für den Kölner Privatsender zu arbeiten.
Thomas Gottschalk ist ein kluger Mann. Der 62-jährige Moderator weiß, dass er als neuer Juror der RTL-Show „Das Supertalent“ zwar wieder in einem Samstagabend-Format angekommen ist, aber vor Weihnachten ist es mit der Herrlichkeit schon wieder vorbei. Kein Wunder, dass sich der Grimme-Preisträger um neue Jobs bemüht. Nicht zufällig tauchten Ende voriger Woche Spekulationen auf, Gottschalk kehre im kommenden Frühjahr mit einer neuen Talentshow zur ARD zurück.
Als Talentsucher ist Gottschalk beim ZDF schon einmal gescheitert
Der Gummibärchen-Mann könne sich, hieß es weiter, mit seinen Auftritt beim „Supertalent“ für seinen vermasselten Vorabend-Talk im Ersten rehabilitieren. Die RTL-Show bescherte dem Kölner Sender am Samstagabend den Tagessieg beim Gesamtpublikum und in der werberelevanten Zielgruppe des Publikums unter 50. Allerdings hatte das neue Jury-Trio – Dieter Bohlen, Michelle Hunziker und eben Thomas Gottschalk – weit weniger Zugkraft als die drei Talentspäher des Vorjahres.
Gegen eine Casting-Show bei der ARD spricht, dass Gottschalk schon einmal als öffentlich-rechtlicher Talentsucher scheiterte. 2008 sollte er für die Mainzelmänner einen „Musical Showstar“ finden, aber das Publikum mochte ihm kaum dabei zusehen.
WDR-Fernsehchefin bestätigt Gespräche
Gegenüber „Spiegel Online“ sagte Gottschalk, er fühle sich bei RTL keineswegs unwohl. Sein Jury-Job mache ihm „großen Spaß“. Und: „Beim Supertalent gibt es weder nackte Frauen noch andere böse Geister, vor denen ich flüchten müsste. Schon gar nicht zurück zur ARD, denn die habe ich nie verlassen.“ Tatsächlich tausche er mit der ARD regelmäßig aus: „Wir waren uns einig, nach dem missglückten Experiment am Vorabend an neuen Ideen zu basteln, und sind dabei ein gutes Stück weiter.“
Vielmehr schwebt Gottschalk ein ähnlicher Sender-Spagat wie Günther Jauch, nämlich bei RTL wie auch bei der ARD präsent zu sein: „Bei RTL mache ich derzeit die Kinder froh, aber bekannterweise interessieren mich die Erwachsenen bei der ARD ebenso.“
WDR-Fernsehchefin Verena Kulenkampff beschrieb die Situation auf Anfrage deutlich weniger blumig: „Ja, wir sind im Gespräch geblieben, aber es gibt nichts Konkretes oder Verbindliches.“