Essen. Mehr als ein halbes Dutzend Mal nominierte die Academy Martin Scorsese in der Kategorie beste Regie für einen Oscar. Aber erst 2007 gelang es ihm mit „Departed – Unter Feinden“, den Preis zu gewinnen. Bei der 84. Oscar-Verleihung ist er für „Hugo Cabret“ wieder nominiert.
Wenige Filmemacher prägten das amerikanische Kino so wie Martin Scorsese. Der Filmsprache der 1960er und 1970er Jahre drückte er seinen Stempel auf. Bis heute gehört er zu den angesehensten und renommiertesten Regisseure der Traumfabrik Hollywood. Anfang des Jahres ehrte ihn die britische Filmakademie für seinen herausragenden Beitrag zur Filmkunst. Mit „Hugo Cabret“ mischt Scorsese auch bei der Oscar-Verleihung 2012 ganz vorne mit.
Elf Oscar-Nominierungen für „Hugo Cabret“
Ganze elfmal ist „Hugo Cabret“ für den Oscar nominiert. Und er ist nicht nur ein Kinderfilm, der die Geschichte eines kleinen Jungen (Asa Butterfield) mit viel Fantasie erzählt, sondern „Hugo Cabret“ verrät ganz viel über Martin Scorsese.
Der Vater des kleinen Hugo, der von Hollywoodstar Jude Law gespielt wird, gibt im Film seine Kinobegeisterung an seinen Sohn weiter. Auch Scorsese selbst ging als kleiner Junge meist mit seinem Vater in Little Italy, einem Stadtteil in Manhattan, ins Kino. Diese Erfahrungen entfachten seine Leidenschaft für das Filmemachen.
Episode aus dem Leben von Martin Scorsese
Der Film „Hugo Cabret“ erzählt im übertragenen Sinne aber noch eine weitere Episode aus dem Leben von Martin Scorsese. So wie Hugo den Filmpionier Georges Méliès wiederentdeckt und ihm zu einem würdigen Platz in der Filmgeschichte verhilft, ging es Scorsese mit dem britischen Filmregisseur Michael Powell.
Um Michael Powells „Das Leben und Sterben von Colonel Blimp“ zu restaurieren, brauchte Martin Scorsese fast 30 Jahre. Er suchte nach Kopien, damit der Film seine ursprüngliche Form behielt.
Favorit bei der Oscar-Verleihung
In seinem Bestreben, die berühmten Farbfilm-Klassiker vor dem Ausbleichen zu bewahren, gründete der Regisseur 1992 die „Martin Scorsese Presents“. Die Gesellschaft setzt sich für die Restauration älterer Filme ein.
Nicht umsonst ist der 3D-Film „Hugo Cabret“ eine Liebeserklärung an das Kino. Der Film ist ohne Zweifel einer der Favoriten der diesjährigen Oscar-Verleihung. Und auch die Vorzeichen für einen Regie-Oscar könnten nicht besser sein. Die 68-jährige Hollywood-Legende erhielt schon bei der Verleihung der Golden Globes diesen Preis.