Essen. Als der französische Regisseur Michel Hazanavicius nach seiner Geheimagenten-Parodie „OSS 117“ einen Stummfilm ankündigte, belächelte man ihn. Aber er landete mit „The Artist“ einen Volltreffer. Bei der 82. Oscar-Verleihung ist „The Artist“ in zehn Kategorien nominiert.

Europäer gewinnen seltener einen Oscar, wenn es nicht gerade der Preis für den besten internationalen Film ist. Mit „The Artist“ könnte der französische Regisseur Michel Hazanavicius schon bald den Regie-Preis in seinen Händen halten.

„The Artist“ zahlte sich für Michel Hazanavicius aus

Mit seinem schwarz-weiß Stummfilm „The Artist“ steht er auf der Liste der Nominierten in der Kategorie beste Regie. Gewiss ist er mit dem Streifen ein Wagnis eingegangen, aber es zahlte sich für den in Paris geborenen Filmemacher auf ganzer Linie aus.

Der als brillante Hommage an die Ära des Stummfilms gefeierte Streifen hat Oscar-Qualitäten. Mit unzähligen Preisen ist er auf Festivals in der ganzen Welt überhäuft worden. Und Michel Hazanavicius selbst konnte das eine oder andere Mal auch einen Regie-Preis ergattern.

Ob er sich auch bei der Oscar-Verleihung 2012 gegen starke Konkurrenten wie Martin Scorsese oder Alexander Payne durchsetzen kann, steht auf einem anderen Blatt. Den "Directors Guild of America Award" hat er schon gewonnen.

„OSS 117“ bereitete den Weg für „The Artist“

Als er aber die Idee zu dem Projekt hatte, schien kaum jemand daran zu glauben. Und hätte Michel Hazanavicius mit den zwei „OSS 117“-Filmen vorher keine kommerziellen Erfolge gehabt, dann wäre „The Artist“ wohl auch nicht realisiert worden.

Aber auch schon mit der zweiteiligen Agenten-Komödie „OSS 117“ bewies der Franzose seinen Hang zur Nostalgie. Der satirische Geheimdienst-Klamauk ist eine liebevolle Persiflage auf die Spionagethriller der 1960er Jahre.