Bremen. Im Klinikum Bremen-Mitte ist erneut ein Kleinkind gestorben. Nach Angaben des Klinikums steht der Tod des Mädchens aber nicht in Zusammenhang mit der Infektionswelle, an der im April 2011 mehrere Kinder gestorben waren.
Die Staatsanwaltschaft hat Angaben der Polizei zum Tod eines weiteren Frühchens im Klinikum Bremen-Mitte dementiert. Bei dem am Dienstag verstorbenen Mädchen handele es sich vielmehr um ein eineinhalb Jahre altes Kleinkind, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passage, am Freitag. Das Kind sei am Montagabend in die Kinderklinik eingeliefert worden, sagte ein Sprecher des Klinikverbundes Gesundheit Nord. Es sei am nächsten Morgen vermutlich an einer Meningokokken-Infektion verstorben.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun die genaue Todesursache. Dies sei in solchen Fällen üblich, um ein Fremdverschulden ausschließen zu können, sagte Passade. Der GeNo-Sprecher sagte, der Tod des Mädchens stehe nicht in Zusammenhang mit dem Ausbruch eines Darmkeims auf der Frühgeborenen-Station im vorigen Jahr.
Ein Sprecher der Polizei sagte auf dapd-Anfrage, das Mädchen sei als Säugling auf der Frühgeborenen-Station gewesen. Vermutlich habe es deshalb ein Missverständnis gegeben. Die Polizei hatte in der Nacht zu Freitag von einem toten Frühchen im Klinikum Bremen-Mitte berichtet.
Auf der Frühgeborenen-Station war es ab April 2011 zu einer Infektionswelle mit einem gefährlichen Darmkeim gekommen. Drei Frühchen starben, bei 25 Kindern wurde der Erreger nachgewiesen. Die Abteilung war daraufhin Anfang November geschlossen und bis Januar desinfiziert sowie umgebaut worden. Die Klinikleitung geht von drei toten Babys aus, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen sechs Todesfällen. (dapd)