Teheran. Bei einer Militärübung in internationalem Gewässer hat der Iran nach eigenen Angaben eine neue Boden-Boden-Rakete nahe der strategisch wichtigen Straße von Hormus getestet.

Der Iran demonstriert militärische Stärke und hat bei einem Manöver zwei weitere Raketen getestet. So habe eine Rakete vom Typ "Kader" wie geplant ein Ziel im Persischen Golf zerstört, sagte der stellvertretende Marinekommandeur Mahmud Mussawi am Montag der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Demnach wurde die Rakete von der Küste abgefeuert. Bei einer zweiten Rakete vom Typ "Nur" habe es sich um eine Boden-Boden-Rakete gehandelt. Der Iran testete bereits am Wochenende eine neue Rakete. Die "Kader" hat eine Reichweite von etwa 200 Kilometern, wird aber vom Iran als Langstreckenrakete bezeichnet.

Die Islamische Republik hält seit der vergangenen Woche ein Manöver in der Region ab und hat gewarnt, die für die Schifffahrt sehr wichtige Straße von Hormus zu blockieren. Hintergrund ist der Streit über das iranische Atomprogramm: Vor allem westliche Länder verdächtigen das ölreiche Land, an Atomwaffen zu forschen, was die Regierung in Teheran bestreitet. Nach ihrer Darstellung dient das Programm der Energieerzeugung.

Der Iran ist das viertwichtigste Erdölförderland der Welt. Wegen der Auseinandersetzung über das Atomprogramm erwägt die Europäische Union, den Import iranischen Öls zu verbieten. Der Konflikt hat bereits die Märkte verunsichert. Durch die Meeresenge von Hormus werden 40 Prozent der Weltölförderung transportiert. Die Fünfte Flotte der US-Marine, die in Bahrain stationiert ist, hat erklärt, eine Schließung der Wasserstraße nicht hinzunehmen. (rtr/dapd)