Bangkok. Tausende Einwohner Bangkoks sind am Donnerstag vor den Wassermassen geflohen. Die Fluten erreichten bereits zentrale Gebiete der thailändischen Hauptstadt, darunter den Königspalast. Durch das Hochwasser sind mindestens 373 Menschen zu Tode gekommen.
Tausende Thailänder haben einen Zwangsurlaub zur Flucht aus der vom Hochwasser bedrohten Hauptstadt Bangkok genutzt. Zur Unterstützung der Zivilisten setzte die Armee am ersten der fünf arbeitsfreien Tage 50.000 Soldaten mit je 1000 Lastwagen und Booten ein. Während es im Zentrum der Zwölf-Millionen-Metropole am Donnerstag relativ ruhig war, bildete sich auf einer in den Süden führenden Hauptverkehrsstraße ein kilometerlanger Stau.
In der Stadt beeilten sich die Menschen, Lebensmittel- und Trinkwasservorräte aufzustocken. Manche Läden begrenzten die Einkäufe pro Kopf, um Hamsterkäufe zu verhindern.
Mindestens 373 Menschen zu Tode gekommen
Auch die Wirtschaft ist massiv von der Naturkatastrophe getroffen worden. Das Finanzministerium halbierte seine Wachstumsschätzung für dieses Jahr auf zwei Prozent. Das Ministerium für Tourismus befürchtet, das bis zu eine Million Feriengäste dem Land fernbleiben könnten. Der Tourismus trägt sechs Prozent zum thailändischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und bringt mehr als zwei Millionen Menschen Arbeit. Und in der Hauptstadt werden 41 Prozent des thailändischen BIP erwirtschaftet.
Die erst seit August amtierende Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra verteidigte derweil ihr Krisenmanagement. Das Hochwasser müsse ungehindert und zugleich so langsam wie möglich ins offene Meer fließen können, sagte Yingluck. Anderenfalls würden alle Thailänder unter dem Hochwasser leiden. Die Regierungschefin hat die Erwartung geäußert, dass Bangkok bis zu einem Monat unter Wasser stehen könnte.
Durch das Hochwasser sind mindestens 373 Menschen zu Tode gekommen. (rtr/afp)