Bochum. Das 1:3 bei Arminia Bielefeld hat den VfL Bochum zurückgeworfen. Geschäftsführer Sport Schindzielorz will so einen Auftritt nicht mehr sehen.
Fünf Pleiten in acht Spielen, grauenhafter Einbruch in Bielefeld, im Mittelfeld der zweiten Bundesliga: Das Jahr 2019 verläuft für den VfL Bochum alles andere als optimal. Nach zuvor zwei Spielen und vier Punkten brach die Mannschaft von Trainer Robin Dutt am 26. Spieltag bei Arminia Bielefeld nach dem Führungstreffer komplett ein und verlor noch mit 1:3 - auch für VfL-Manager Schindzielorz ein Rückschlag. „Was zwischen der 78. und der 81. Minute passiert ist, kann man auch als echten Tiefschlag beschreiben“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion und führte weiter aus: „Bis dahin war es ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten die klar bessere Ausgangsposition. Danach kam alles zusammen: ein Elfmeter gegen uns, gravierende Abwehrfehler und die Rote Karte."
Vor etwas mehr als einem Jahr trat Schindzielorz seinen Dienst beim Pott-Klub an, ist ihm sehr verbunden, für die Fans ist er eine echte Identifikationsfigur. Bei Amtsantritt war der Verein tief im Chaos versunken. Gemeinsam mit Trainer Robin Dutt und den Gremien schaffte der VfL die Wende zum Guten, hielt die Klasse und entwickelte sich im Jahr 2018 positiv. Doch im Jahr 2019 erleben Schindzielorz und Co. die erste gemeinsame Delle: „Wir sind mit der Entwicklung im Jahr 2019 nicht zufrieden, auch mit den Ergebnissen nicht“, stellte der ehemalige Bundesligaprofi fest: „Die Zweite Liga ist aber komplex. Für den VfL Bochum ist es kein Selbstläufer, sich in der Liga unter den Top 25 zu etablieren und auch dort zu bestehen. Wir müssen uns dafür kontinuierlich entwickeln. Dass es da Ausschläge zu allen Seiten, auch nach unten geben wird, war uns immer klar.“
Saisonziel langfristig angelegt
Mit 34 Zählern nach 26 Spieltagen hat der VfL lediglich drei Punkte mehr auf dem Konto als in der Chaos-Saison im Vorjahr. Positiv: Die Mannschaft steckt nicht im Abstiegskampf fest, wird damit auch während der kommenden acht Spiele keine Probleme bekommen. Dennoch sind angepeilte Tabellenregionen in weite Ferne gerückt. Vor dem Beginn der Spielzeit formulierte Schindzielorz ein Ziel, das sowohl für die aktuelle Saison als auch für die darauffolgenden Jahre Bestand haben soll: Der VfL Bochum möchte sich unter den Top-25-Mannschaften in Deutschland etablieren. Ein schwieriges Unterfangen.
Schindzielorz: „Unser Ziel ist es, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich unter den Top-25-Mannschaften in Deutschland zu gehören. Das ist ein langfristiges Ziel, gilt aber auch für diese Spielzeit.“ VfL-Trainer Robin Dutt schlug unter der Woche einen raueren Umgangston mit der Mannschaft an, er wolle genau hinsehen, wer sich für die Zukunft empfehlen möchte. Für Schindzielorz eine angemessene Reaktion auf die Entwicklungen der vergangenen Spiele: „Grundsätzlich sind die Umgangsformen bei uns professionell und angemessen. In der aktuellen Lage ist es angemessen, einen anderen Ton anzuschlagen.“
Forderung für die kommenden Wochen
Dass der VfL Bochum momentan von den eigenen Anhängern kritisiert wird, sei völlig nachvollziehbar. Deswegen hat Schindzielorz für die kommenden Wochen eine klare Forderung an Fans und Mannschaft: „Die Mannschaft muss geschlossen auftreten: Mentalität und einen fußballerischen Ansatz zeigen, sich unterstützen. Wir müssen uns alle gemeinsam als Einheit präsentieren. Da werde ich auch nicht müde, das immer wieder zu betonen. Die Bochumer habe ich generell als Einheit empfunden, wir sind eine Gemeinschaft. Dieses gemeinschaftliche Gefühl brauchen wir, das muss unser Weg sein.“