HATTINGEN. . 19 Mitglieder vom „Projekt Wohnen in Hattingen“ ziehen bald in ein HWG-Haus in der Südstadt. Auch das soziale Leben im Viertel wollen sie fördern
Der Rohbau für ihr Projekt des sozialen und gemeinschaftlichen Wohnens steht bereits, im September wollen Waltrud Ulrich (64), Ingrid Klenke (67), Brigitte Eilering (62) und die weiteren Mitglieder des Vereins „ProWoHat“ dann ihr neues Zuhause am Südring 19 beziehen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Mehrgenerationshauses des Vereins „Wiwozu“, Wir wohnen zusammen.
Anders als im Haus der Hattinger Wohnungsgenossenschaft (HWG) am Südring 23, dessen 14 Wohneinheiten Jung und Alt bewohnen, werden in den ebenfalls von der HWG erstellten Komplex zwei Häuser weiter fürs Erste 19 Menschen ausschließlich mittleren Alters einziehen. Wobei man sich jüngeren Mitbewohnern nicht prinzipiell versperre, betonen Ulrich, Klenke und Eilering, alle drei Mitbegründerinnen des Vereins „ProWoHat“, Projekt Wohnen in Hattingen.
14 abschließbare Wohneinheiten und eine Gemeinschaftswohnung
14 abschließbare Wohneinheiten wird es auch in ihrem ökologisch, nachhaltig, energiesparend und altersgerecht gebauten Haus, für zehn Jahre von der HWG gemietet, geben, dazu eine Gemeinschaftswohnung. Für Treffen, Feiern, sonstige Veranstaltungen. Mit einem Kühlschrank zum Food-Sharing, aus dem sich die einen Hausbewohner etwa Essensüberreste der anderen nehmen können. Und mit einem Gästezimmer. Denn die künftigen Bewohner des Hauses am Südring 19 werden sich mit dem Einzug ja alle mehr oder weniger kleiner setzen mit ihren dann maximal 100 Quadratmeter großen Wohnungen (eine einzige mit 53 Quadratmetern ist noch frei).
Diese Veränderung indes nehme sie gerne hin, betont etwa Ingrid Klenke. „Weil wir uns ja alle auf das Gemeinsame freuen.“ Auf Kurse mit dem Yogalehrer, der mit ins Haus einzieht, zum Beispiel. Aber auch auf Kunstaktionen mit und Reiseberichte von den Mitbewohnern. Und auch Kino- und Diskussionsabende soll es künftig am Südring 19 geben. Für die Hausbewohner; aber auch für andere interessierte Bewohner der Südstadt. Schließlich will „ProWoHat“ nicht zuletzt auch dazu beitragen, das soziale, kulturelle, politische Leben im Viertel zu fördern.
Nicht vereinsamt alt werden
Die Bereitschaft, sich als Vereinsmitglied für die Gemeinschaft zu engagieren, sei daher auch ein Muss, sagt Ingrid Klenke. Wobei (nicht nur) ihre Intention ja ohnehin die sei, „nicht auf dieselbe Art und Weise alt werden zu wollen wie viele: irgendwann nur noch allein vor dem Fernseher sitzend und völlig vereinsamt“.
Waltrud Ulrich und Brigitte Eilering nicken. Auch Car-Sharing und Radfahren, fügt Letztere noch hinzu, wolle „ProWoHat“ vorantreiben. Und nicht zuletzt auch die Idee sozialen und gemeinschaftlichen Wohnens überhaupt. „Und vielleicht“, so Eilering, „wird der Südring dafür ja noch einmal eine Projektstraße.“
>>> EIN VEREIN STELLT SICH UND SEINE IDEEN VOR
Die Mitglieder des Vereins „ProWoHat“ (für: Projekt Wohnen in Hattingen) wollen ihre Idee des sozialen, gemeinschaftlichen Wohnens auf ökologischer Basis Interessierten bei einer Veranstaltung am Sonntag, 24. Februar, im Bürgercafé des Holschentores noch einmal vorstellen. Beginn: 18 Uhr.
Zudem gibt Waltrud Ulrich Auskunft zum Projekt: 20 24 55.