Duisburg. Fußball-Zweitligist MSV Duisburg fährt in Homberg einen standesgemäßen Sieg ein. Trainer Gruev testete taktische Varianten. Bröker wieder krank.
Der neue Stürmer von Fußball-Oberligist VfB Homberg realisierte am frühen Sonntag-Abend, dass er in seiner Laufbahn einen Höhepunkt mit Seltenheitswert erlebt hat. Vor Wochenfrist stürmte Samet Sadiklar für die Stadtauswahl gegen den Zweitligisten MSV Duisburg, nun folgte das Testspiel mit dem VfB, das die Meidericher Profis im PCC-Stadion mit 4:0 (1:0) gewannen. „Zweimal gegen den MSV in einer Woche – das werde ich wohl nicht mehr erleben“, schmunzelte der Neuzugang vom DSV1900.
Souza als hängende Spitze
Auch VfB-Abwehrspieler Julian Dusy nahm seine besonderen Erinnerungen aus der Partie mit. „Musste der Schiedsrichter in der ersten Halbzeit so lange nachspielen lassen?“, fragte der Homberger. In der Nachspielzeit traf Andreas Wiegel im ersten Durchgang zur 1:0-Führung für den MSV. Nicht nur Dusy hätte sich auf der Homberger Seite gerne auf die Fahne geschrieben, gegen einen Zweitligisten eine Halbzeit ohne Gegentor überstanden zu haben. Doch daraus wurde nichts.
Für den MSV Duisburg war es das dritte Testspiel nach dem Trainingsauftakt vor anderthalb Wochen. Erneut schickte Trainer Ilia Gruev zwei verschiedene Formationen für jeweils 45 Minuten ins Rennen. Dabei war nicht nur das Personal interessant, sondern auch die taktischen Ausrichtung. Im ersten Durchgang spielte der MSV mit nur einer Spitze (Simon Brandstetter), dahinter agierte der Brasilianer Cauly Souza als hängende Spitze. Nach der Pause testete Gruev eine Abwehrformation mit drei Innenverteidigern. In der Vorwärtsbewegung war es eine Dreierkette, in der Rückwärtsbewegung eine Fünferkette.
Fortschritte bei der Stürmersuche
Für den VfB Homberg, der erst am Freitag das Training aufgenommen hatte, war es ein Spiel zum Genießen. „Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie nicht oft die Gelegenheit haben, gegen Profis zu spielen. Und ich habe ihnen gesagt, dass der Gegner besser ist – sonst würde der MSV nicht in der 2. Liga spielen“, so VfB-Coach Stefan Janßen. Einziger Wermutstropfen für den Homberger Trainer: Innenverteidiger Mike Koenders musste mit Verdacht auf eine Muskelverletzung früh raus.
Nach den Testspielen gegen die Stadtauswahl und gegen den Landesligisten Günnigfeld freute sich MSV-Trainer Gruev, dass seine Jungs sich nun mit einem Oberligisten messen konnten – einem Gegner, der das Tempo der Profis mitgehen kann.
Zwar freute sich Gruev über vier Tore, trotzdem blieben die Duisburger Offensivkräfte gestern deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Aus dem Spiel heraus trafen Andreas Wiegel und Baris Özbek, während Kevin Wolze (Freistoß) und Kingsley Onuegbu (Foulelfmeter) mit Standards erfolgreich waren. Da mag es zum passenden Zeitpunkt kommen, dass Sportdirektor Ivica Grlic am Sonntag von Fortschritten bei der Stürmersuche sprach. Es könnte bis zum Trainingslager mit einer Verpflichtung noch klappen, ließen Sportdirektor und Trainer in Homberg durchblicken.
Trainingslager ohne Bröker
Bei Thomas Bröker klappt bislang gar nichts. Die Krankenakte des Mittelfeldspielers, den der MSV gerne auf dem Arbeitsmarkt anderweitig vermitteln würde, liest sich mittlerweile kurios. Beim Trainingsauftakt fehlte der 32-Jährige mit einem Magen-Darm-Virus, zuletzt musste der wieder genesene Bröker mit muskulären Problemen aussetzen. Nun – so das neuste medizinische Bulletin des MSV – hat sich Bröker eine Sommergrippe eingefangen und wird deshalb auch nicht mit ins Trainingslager nach Österreich fahren.
Da kommt wirklich viel zusammen.