Bochum. . Bei „Ritournelle“, der Nacht der elektronischen Musik, herrscht Partystimmung. Gefeiert wird in der Bochumer Jahrhunderthalle und drumherum.
Bei „Ritournelle“, der Nacht der elektronischen Musik, herrscht Partystimmung. Gefeiert wird in der Bochumer Jahrhunderthalle und auch drumherum. Mit Bands, Live-Acts und DJs auf vier Bühnen zeigt „Ritournelle“ das breite Spektrum elektronischer Pop-Musik. Ein Blick ins Programm.
Main Stage
Geboren in New York, aufgewachsen in Chile, heute ein gefeierter Solo-Künstler: Nicolas Jaar fiel zu Beginn seiner Karriere besonders mit House-Musik auf, er verwies auf lateinamerikanische Rhythmen und Jazz, hinzu kamen Disco und Synth-Pop. Dieses Jahr ist er Headliner auf der Main Stage bei „Ritournelle“.
Elektronische Musik mit Blues-Note: Christopher Taylor – SOHN – hat mit Hybridsound aus R’n’B und Post-Dubstep für Aufsehen gesorgt. Den Durchbruch brachte ihn sein 2014er-Album „Tremors“. 2017 legte er mit „Rennen“ nach.
Schillernde Ikone einer neuen Queer-Bewegung: Mykki Blanco wird entweder als Rettung oder als Alptraum des Hip-Hop beschrieben. Das weibliche Alter Ego des Performancekünstlers Michael David Quattlebaum Jr. stellt das Rap-Patriarchat auf den Kopf, tritt in Frauen-Kleidern auf und macht Homosexualität zum Thema.
Wasserturm Open Air Stage
„Ritournelle“ ist seit jeher eine Zusammenarbeit mit dem Goethebunker. Und auch 2017 ist der Essener Club verantwortlich für den Außenfloor am Wasserturm. Auftreten wird Gerd Janson – DJ, Musik-Journalist und Betreiber des Running Black Labels, der die Balance von Club-Tradition und Zukunftsmusik hält.
Ebenfalls unter freiem Himmel zu hören: ein DJ-Set des Berliner Produzenten und Komponisten Efdemin. Bekannt wurde er mit sattem, anfangs noch housigem, später düsterem, psychedelischem Techno. Doch er kann auch anders: Unter seinem bürgerlichen Namen Phillip Sollmann setzt er bei dem Konzertprojekt „Monophonie“ auf manuelle Klänge (siehe Bericht links).
Turbinenhalle
In der Turbinenhalle liegt in diesem Jahr der Fokus auf dem Denovali-Label aus Bochum. Es konzentriert sich auf Soundkulturen abseits des Mainstreams, etwa Electronica, Drone Metal und Leftfield-Techno. Bei „Ritournelle“ steht die elektronische Seite des Labels im Vordergrund: Moon Zero, Ricardo Donoso und Orson Hentschel sorgen für ein Panorama von Ambient, Krautrock und Noise-Sounds. Special-Guest Actress eröffnet zu später Stunde den abstrakten Dance Floor des Festivals. Ebenfalls am Start: das britische Duo Demdike Stare („Wonderland“).
Refektorium Stage
Die Refektorium Stage ist auch Bühne für den „Teentalitarismus“. Präsentiert werden selbst komponierte Songs aus dem Teenager-Machtgebiet. Außerdem: interkulturelle Pop- und Clubmusik. Zu erleben sind die Band Africaine 808 sowie DJ-Sets von Coco Maria, Charlotte Bendiks und DJ Maboku. „Aktuelle elektronische Stile aus Angola treffen auf Raritäten aus Kolumbien und Brasilien – ein diverser Abend, dessen gemeinsamer Nenner die Beschäftigung mit dem musikalischen Erbe verschiedener Regionen und die Entwicklung zeitgenössischer Clubsounds ist“, heißt es in der Ankündigung.