Gelsenkirchen. Taylor Swifts „Eras“-Tour bricht Rekorde – auch in Gelsenkirchen. Aktuelle Mobilfunkdaten von Vodafone und O2 bringen neue Infos über die Fans.
Die kommerziell erfolgreichste Tournee in der Musikgeschichte: Mit ihrer „Eras“-Tour hat Taylor Swift schon jetzt Rekorde gebrochen. In Gelsenkirchen haben ihre Fans nachgezogen. Bei den drei Konzerten sangen jeweils mehr als 60.000 „Swifties“, wie die Fans des Superstars bezeichnet werden, in der Veltins Arena Gelsenkirchen über dreieinhalb Stunden ihre Hits. Ohne Pause teilten sie Bilder und Videos von dem Konzert über TikTok, Instagram und WhatsApp – und sorgten für neue Rekorde in der mobilen Datennutzung im Stadion. Die Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica und Vodafone haben den Datenverbrauch für das erste Konzert am 17. Juli analysiert. Sie geben auch Einblicke in die Zusammensetzung der „Swifties“.
Taylor-Swift-Konzert: Ein Fünftel der Fans sind junge Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren
Eine Mobilitätsanalyse des Telekommunikationsanbieters O2 Telefónica und des Analysepartners Invenium zeigt Trends, wie sich die „Swifties“ in Deutschland zusammensetzen. Rund ein Drittel der Besucherinnen und Besucher ist laut Analyse zwischen 18 und 29 Jahre alt, kann also der sogenannten Generation Z zugeordnet werden. 57 Prozent der Fans auf den Konzerten sind weiblich. O2 merkt jedoch an, dass die tatsächliche Anzahl junger Fans noch deutlich höher sein dürfte, da in der Analyse nur Verträge von Volljährigen berücksichtigt wurden.
„Die Analyse offenbart, dass Taylor Swift in Deutschland eine vorwiegend junge Zielgruppe anzieht, die in der digitalen Welt Zuhause ist. “
„Die Analyse offenbart, dass Taylor Swift in Deutschland eine vorwiegend junge Zielgruppe anzieht, die in der digitalen Welt zu Hause ist. Die Generation Z ist mit dem Smartphone aufgewachsen und nutzt mobile Daten intensiv, um ihre Erlebnisse online zu teilen“, erläutert Thomas Treß, Senior Product Manager Big Data und Datenanalyse-Experte bei O2 Telefónica.
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Taylor-Swift-Fans reisen aus der ganzen Welt an
Auf den Konzerten waren nicht nur Fans aus Deutschland präsent – fast zwölf Prozent reisten von außerhalb an, davon mehr als zwei Prozent aus den USA. Amerikanische Fans seien damit die größte internationale Fangruppe gewesen. „Damit bestätigt die Analyse die These, dass sie ihrem Idol über Kontinente hinweg folgen“, erläutert Thomas Treß. Auch aus den Nachbarländern Niederlande, Belgien, Polen, Frankreich und Österreich nahmen Fans den Weg auf sich. Die längsten Flüge hatten „Swifties“ aus Indien, China, Australien und Kanada.
Etwa 80 Prozent seien am Konzerttag aus NRW angereist, vor allem aus Gelsenkirchen, Recklinghausen, Essen, Düsseldorf, Köln, Bochum und Dortmund. Insgesamt reisten Fans jedoch aus dem ganzen Land an – allen voran aus Niedersachsen und Hessen mit jeweils mehr als vier Prozent, teilt O2 mit. „Die weiteste Anreise hatten Fans aus dem Landkreis Berchtesgadener Land – mit fast 800 Kilometern Entfernung zur Veltins-Arena.“
„Swifties“ schlagen den Fußball-Europameister Spanien
In drei Stunden des Konzerts am 17. Juli transportierte das Mobilfunknetz von Vodafone rund 1,6 Terabyte Daten, teilte das Telekommunikationsunternehmen mit. Damit rauschten 20 Prozent mehr Daten durch das Netz als bei dem EM-Spiel zwischen England und der Slowakei in der ausverkauften Arena. Um das Datenaufkommen zu veranschaulichen, stellt Lena Folwarczny von Vodafone einen Vergleich mit TikTok auf: „Mit den Datenmengen, die gestern Abend durchs Netz im Stadion gingen, könnte man vier Monate lang ununterbrochen bei TikTok swipen, streamen und Reels schauen“.
Auch im O2-Netz wurden mehr Daten übertragen als während der EM: Rund 4000 Gigabyte mobiles Datenvolumen nutzten die Fans innerhalb der Veltins-Arena. „Mit diesen neuen Rekordwerten stellt Taylor Swift sogar die Fußball-EM sowie die Rocker von AC/DC in den Schatten“, sagt O2-Sprecher Florian Streicher. Im Vergleich zum Top-Spiel Spanien gegen Italien, das am 20. Juni in der Veltins-Arena stattgefunden hat, nutzten die „Swifties“ mehr als 40 Prozent mehr Datenvolumen im Stadion (2600 Gigabyte). Noch weniger mobile Daten wurden von den AC/DC-Fans genutzt, als die Rockband am 17. und 21. Mai in Gelsenkirchen gespielt hat (1750 Gigabyte).
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Die Zeit, in der auf Konzerten einzelne Fotos und Videos aufgenommen und geteilt werden, scheint vorbei. Marc Albers, Privatkundenchef bei Vodafone, erklärt, warum bei dem Taylor Swift-Konzert eine enorme Datenmenge durch das Netz ging. „Junge Musikfans halten teilweise das komplette Konzert mit ihren Smartphones fest. Und sie teilen ihre Eindrücke während der gesamten Show mit hochauflösenden Videos, Stories und Reels über Social Media, um die ganze Welt an ihrem Erlebnis teilhaben zu lassen.“
Taylor-Swift-Fans nutzen konstant ihre Smartphones
Auffällig war vor allem der Verlauf der Datenkurve. „Das Smartphone kommt bei Konzerten gerade bei jüngeren Besucherinnen und Besucher rund um die Uhr zum Einsatz“, teilt Vodafone mit. „Bei Fußballspielen zücken die Fans das Handy vor allem bei Anpfiff oder bei Toren, um Fotos, Videos und Emotionen mit ihren Freunden und Familien zu teilen. Wenn der Ball auf dem Rasen rollt, bleiben die Smartphones aber oft in der Tasche.“ Bei Konzerten sei das anders: Die Fans nutzen ihre Smartphones ohne Pause. Durchgängig streamen sie Livebilder und verschicken Videos in die sozialen Medien. Und sorgen so für Datenrekorde.
Nicht nur im Stadion, sondern auch im restlichen Stadtgebiet versammelten sich am Mittwoch tausende Fans von Taylor Swift, die keine Tickets mehr ergattern konnten. Die „Swifties“ nutzten im Stadion selbst zwar mehr mobile Daten als Rock- oder Fußballfans, doch für einen neuen mobilen Datenrekord für die gesamte Stadt Gelsenkirchen reichte es nicht, sagt der O2-Sprecher. Die Konkurrenz: Die Fußball-EM mit knapp 15 Prozent höherer mobiler Datennutzung. Das habe mit den aus ganz Europa angereisten Fußballfans zu tun, vielmehr aber noch mit den Menschen in Gelsenkirchen, die an den Spieltagen „besonders intensiv gestreamt haben, um die Spiele der Fußball-EM am Smartphone mitzuverfolgen“.
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