Nordrhein-Westfalen. Der Tarifstreit für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst geht in eine neue Woche: In mehreren Städten soll es große Kundgebungen geben.
Im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes der Länder nehmen die Gewerkschaften nun die Hochschulen in den Fokus. Am Montag sind in Nordrhein-Westfalen die Beschäftigten an 15 Hochschulen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Mit dem bundesweiten Aktionstag wollen die Gewerkschaften ihrer Forderung nach deutlichen Gehaltserhöhungen Nachdruck verleihen. Auswirkungen sollen die Arbeitsniederlegungen etwa im Bereich der Hochschulverwaltung oder beim Gebäudemanagement haben. Professorinnen und Professoren sind als Beamte nicht Teil der Tarifauseinandersetzung.
Bundesweit rufen die Gewerkschaften die Beschäftigten in 50 Städten zu Arbeitsniederlegungen auf. Gleichzeitig machen sich Studierendenvertretungen und hochschulpolitische Organisationen für höhere BAföG-Sätze stark. Unter dem Motto „Schluss mit prekärer Wissenschaft“ soll es unter anderem in Bochum, Köln, Münster und Bielefeld gemeinsame Kundgebungen von Gewerkschaften und Hochschul-Organisationen geben.
Auch studentische Hilfskräfte sollen nach Tarif bezahlt werden
Eine Besonderheit an den Hochschulen sei die Forderung der Gewerkschaften, auch die bundesweit mehr als 300 000 studentischen Hilfskräfte in den Tarifvertrag mit einzubeziehen, sagte ein Verdi-Sprecher. Bislang seien die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten, die etwa als Tutoren an den Hochschulen arbeiten, nicht in einem Tarifvertrag geregelt. Auch die Praxis, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft einen befristeten Arbeitsvertrag nach dem anderen bekommen, prangert das Aktionsbündnis an.
Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder geht es um die Gehälter für bundesweit rund 1,1 Millionen Angestellte. Betroffen wären zudem rund 1,4 Millionen Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr für alle Tarifbeschäftigten. Eine dritte Verhandlungsrunde ist ab dem 7. Dezember geplant. (dpa)