Schermbeck. Die Eröffnung des Georg-Siemon-Hauses und des Archehofs Lühlerheide werden Ende Mai offiziell gefeiert. Was Besucher hier erwartet.

Mit dem Bezug des „Georg-Siemon-Hauses“ als Wohnhaus für vormals wohnungslose Menschen und der Eröffnung des Archehofes Lühlerheide gibt es zwei weitere Meilensteine in der 138-jährigen Geschichte der Stiftung Lühlerheim. Ende Mai wird der Abschluss beider Projekte nun offiziell gefeiert.

Den Anfang der Festlichkeiten macht zunächst ein Festakt (für geladene Gäste) am Donnerstag, 23. Mai. Dazu wird unter anderem Regierungspräsident Thomas Schürmann erwartet, um gemeinsam mit den Beteiligten zu feiern. Theo Lemken, der Geschäftsführer der Stiftung Lühlerheim, geht außerdem davon aus, dass die Stiftung an diesem Tag die Zertifizierung der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen erhält, damit darf sich die Lühlerheide dann auch ganz offiziell „Archehof“ nennen. Ebenfalls steht für diesen Tag die Enthüllung einer Steinstele auf dem Programm: In Schiffsoptik, eben wie eine Arche, steht sie symbolisch für das Projekt.

Großes Hoffest mit Tag der Offenen Tür am Lühlerheim

Für die Öffentlichkeit ist dann für den folgenden Sonntag, 26. Mai, ein großes Hoffest. Große und kleine Besucherinnen und Besucher erwartet an diesem Tag von 11 bis 18 Uhr, ein buntes Treiben auf dem Lühlerheim-Gelände mit Bauernmarkt, Musik, Hofführungen und jeder Menge Mitmach-Angebote, darunter zum Beispiel Spaziergänge mit den Archehof-Eseln, Ponykutschfahrten oder eine Hofrallye. Auch werden Oldtimer-Traktoren gezeigt und eine Trachtentanzgruppe zeigt ihr Können.

Beide Projekte, sowohl die Wohneinrichtung als auch der Archehof, helfen den Menschen, die ohne Wohnung ins Lühlerheim kommen, ein selbstverantwortetes Leben zu beginnen. Das Georg-Siemon-Haus bietet den Rahmen dafür, (wieder) zu erlernen, zu üben und zu festigen, ein selbstständiges Leben in einer eigenen Wohnung zu führen. Zur Selbstversorgung verfügen die Appartements über kleine Küchen, im Keller gibt es Waschmöglichkeiten, um sich um die eigene Wäsche zu kümmern. Bei begleiteten Alltagstrainings bekommen die Bewohner dabei individuelle Hilfestellung.

Da idealerweise auch eine berufliche Betätigung zu einer selbstständigen Lebensführung gehört, gibt es Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in der Küche, der Schreinerei und in Landschafts- und Gartenpflege. Außerdem bietet der Archehof Praktika und Ausbildungsmöglichkeiten zum Landwirt oder landwirtschaftlichen Gehilfen an. Einzigartig in der Region ist das Konzept der „Sozialen Landwirtschaft“, also die Verbindung Sozialer Arbeit mit Landschafts- und Gartenbau, um soziale, pädagogische und therapeutische Ziele zu erreichen. Für die unterschiedlichsten Menschen kann diese Kombination mehr sein als nur die Arbeit mit der Erde, den Pflanzen und Tieren. Die Hilfesuchenden können damit, im übertragenen und wortwörtlichen Sinne, wieder Boden unter ihren Füßen gewinnen und Anschluss an das Leben finden.