Wesel. Mit einem Großaufgebot von 100 Sängerinnen und Sängern, 15 Kindern, drei Solisten und zwei Pianisten wird das berühmte Werk von Carl Orff aufgeführt. Darauf können sich die Besucher freuen.

Karl Schmitz muss nicht lange suchen. Die Textmappe ist schnell gefunden, auch weil sie kaum zu übersehen ist. Denn Mitte Juni steht nicht irgendein Chorkonzert auf dem Programm. Sondern kein geringeres als „Carmina Burana“, das berühmte Meisterwerk von Carl Orff. Und dafür muss auch ein so versierter Chorsänger wie Karl Schmitz, der Vorsitzende des Städtischen Musikvereins, die Texte etwas länger einstudieren als sonst. „Da muss man sich auch schon mal zu Hause hinsetzen und den Text lernen“, schmunzelt Schmitz.

Oder wie jetzt nochmals im Mai - zu einem Probenwochenende zusammenkommen. Denn es gilt, für das neue, große Projekt des Städtischen Musikvereins rund 100 Sängerinnen und Sänger, den Chor mit 15 Kindern von den beiden Weseler Gymnasien, drei Solisten, zwei Pianisten und ein großes Schlagwerk gesanglich und klanglich unter einen Hut zu bekommen. Das ist die ambitionierte Aufgabe von Chorleiter Stephan Arnold, zu dem sich eben noch ein schwieriges Werk gesellt. „Unser Chorleiter ist ein Riesengewinn“, finden Schmitz und Brandt. „Es ist freundlich, arbeitet sorgfältig und hochprofessionell.“ Vielleicht auch wegen ihm waren viele Sängerinnen und Sänger dem Aufruf gefolgt, sogar aus Hattingen reisen Sänger an. Das Interesse am Chorgesang scheint nach dem Einbruch während der Corona-Zeit nun wieder stark gestiegen. „Wir haben rund ein Jahr geprobt“, sagt der 2. Vorsitzende Max Brandt. Vor gut 30 Jahren, so haben die beiden Experten recherchiert, war die Klavierfassung der „Carmina Burana“ letztmals in Wesel zu hören.

Konzerte in Wesel und Dinslaken

Beim Chorkonzert „The Latin Jazz Mass“ hatte sich der Musikverein im vergangenen Jahr auf ungewohntes Terrain begeben, nun geht es wieder zurück zu den eher klassischen Wurzeln. Die gut einstündige Aufführung erfolgt in einer reduzierten, von Orff autorisierten Besetzung und Bearbeitung seines Schülers Wilhelm Killmayer im Jahre 1956. Zusätzlich zur „Carmina“ werden im Vorprogramm weitere Stücke für Vokalensemble von Morten Lauridsen und Dan Forrest sowie die berühmte Konzertsuite „Scaramouche“ von Darius Milhaud für zwei Klaviere präsentiert.

Das erste Konzert gibt es am Samstag, 15. Juni, um 19 Uhr in der Kathrin-Türks-Halle in Dinslaken, das zweite dann einen Tag später am 16. Juni ebenfalls um 19 Uhr im Bühnenhaus Wesel. Karten gibt es zum Preis von 20 und 25 Euro (plus Vorverkaufsgebühr), für Kinder und Jugendliche zum Preis von 5 Euro an den jeweiligen Theaterkassen und über Reservix sowie den Online-Shop des Bühnenhauses.