Wesel. Der Chor des Städtischen Musikvereins freut sich auf sein Chorkonzert am Sonntag, 11. Juni. Und begibt sich dabei auf ganz neues Terrain.

Auf ein ganz neues wie ungewohntes Terrain begibt sich derzeit der Chor des Städtischen Musikvereins: Beim Chorkonzert „The Latin Jazz Mass“ am Sonntag, 11. Juni, ab 19 Uhr in der Martini-Kirche stehen latein-amerikanische Rhythmen im Mittelpunkt. „Es ist ein sehr anspruchsvolles, aber auch vielseitiges und mitreißendes Konzert“, verspricht der Vorsitzende Karl Schmitz. Gerne würde der Musikverein mit dem Konzert auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Die Proben sind in den letzten Zügen, Chorleiter Stephan Arnold habe mit der Auswahl des Programms zunächst vielleicht das eine oder andere Chormitglied überrascht, dann aber auch mitgenommen. „Auch der Vorverkauf läuft gut“, verrät Karl Schmitz. Vielleicht sind die Chorfreunde in Wesel und Umgebung schon bei der Friedensmesse „The armed man“ auf den Geschmack gekommen, die ein beachtlicher Erfolg für den Chor war.

Verschiedene Musikstile: Von Salsa bis Gospel

Wesentliches Merkmal der Latin Jazz Mass von Martin Völlinger ist die detaillierte Ausdeutung der lateinischen, englischen, italienischen und deutschen Texte in den verschiedensten Rhythmen und Stilen – von Salsa, Samba, Bossa Nova, Rumba, Tango, Gospel bis hin zur Pop-Ballade und Funk. Daneben sprechen abwechslungsreiche Grooves, charakteristische Melodien, eine ausgefeilte Harmonik sowie ein vielfältiger Chor- und Instrumentalsatz eine große Zuhörerschaft an. Deren Gefühlswelt in vielerlei Hinsicht angesprochen wird: Freude, Glück, Zuversicht und Hoffnung. Das Stück wurde 2008 uraufgeführt, in den Folgejahren entwickelte sich ein wahrer Boom. „Ein ungewöhnliches Werk“, finden Karl Schmitz und sein Stellvertreter Max Brandt. Es passe aber auch perfekt in die kleine Martini-Kirche, in die der Chor wegen eines Orgelkonzerts parallel im Dom ausweichen muss.

Chor hat Mitglieder gewonnen

Während der Corona-Pandemie hatte der Chor des Musikvereins schon einige personelle Probleme, befürchtete, einige Mitglieder dauerhaft verlieren zu können. Doch diese Angst ist inzwischen längst ausgestanden. Ganz im Gegenteil – es sind sogar noch Sängerinnen und Sänger hinzugekommen, der Stamm beläuft sich jetzt auf 58 Mitglieder. Möglicherweise hat sich da wie gesagt das Konzert zuvor herumgesprochen, auf der anderen Seite hat sich beispielsweise auch eine Sängerin nur für das Jazz-Projekt dem Chor angeschlossen. Den musikalischen Auftakt des Konzertes machen klassische Klänge von Mendelssohn, ein weiterer Höhepunkt ist John Rutters „For the beauty of the earth“. Begleitet wird der Chor vom Moerser Jazz-Quartett, das auch solistische Akzente setzt. In der Tat öffnet sich der Chor mit der Jazz-Messe ganz neuen Bereichen. „Wir mussten uns auch erst daran gewöhnen, mehr auf Rhythmen als auf den Klang und die Harmonik zu achten“, so Karl Schmitz. „Da lernen auch wir dazu.“

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