Hamminkeln. Die Feuerwehr Hamminkeln musste zu einem Brand in der Flüchtlingsunterkunft Mehrhoog ausrücken. Darum hat sich der Staatsschutz eingeschaltet.

Nach einem Brand im Flüchtlingsheim an der Handwerkerstraße in Hamminkeln-Mehrhoog hat nun der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Die Freiwillige Feuerwehr Hamminkeln war am Mittwochnachmittag um 16.43 Uhr zu einem gemeldeten Zimmerbrand mit Menschenleben in Gefahr alarmiert worden. Deshalb rückten neben der Einheit aus Mehrhoog auch der Löschzug Hamminkeln sowie der Einsatzleitwagen aus Brünen zur technischen Unterstützung aus.

Beim Eintreffen der Brandlöscher stellte sich heraus, dass die Bewohner bereits das Gebäude geräumt hatten und sich im Freien aufhielten. Deshalb konnte sich die Feuerwehr auf die reine Brandbekämpfung konzentrieren. Bei der ersten Erkundung stellte die Feuerwehr fest, dass es nicht im Inneren der Flüchtlingsunterkunft brannte, sondern an der Fassade des Gebäudes. Weil ein Fenster geöffnet war, war etwas Rauch in die Unterkunft gelangt, weshalb die Bewohner erst dachten, dass es in einem Zimmer brennt.

Geringer Schaden in Hamminkeln dank feuerfester Baustoffe

Die Feuerwehr öffnete die Verkleidung der Fassade, um die darunterliegenden Brandstellen freizulegen. Durch den Einsatz feuerfester Baustoffe konnte sich das Feuer glücklicherweise nicht weiter ausbreiten, wodurch der Schaden lokal begrenzt blieb. Laut Polizei entdeckten die Brandlöscher mehrere Brandstellen, unter anderem ein angebranntes Stromkabel. Das Umfeld der Schadenstelle wurde abgelöscht und mittels Wärmebildkamera überprüft.

Nachdem festgestanden hatte, dass von dem Brand keine weitere Gefahr ausging, konnten die alarmierten Einheiten wieder abrücken und die Einsatzstelle der Polizei übergeben. Anschließend nahm die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen auf. Die schaltete den Staatsschutz ein, der beim Polizeipräsidium Duisburg beheimatet ist, weil der Verdacht der Brandstiftung bisher nicht ausgeschlossen werden kann. Bisher sind die Ursachen des Brandes noch nicht bekannt. Die Polizei sucht allerdings Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise werden unter Rufnummer 0203/2800 von der Polizei Duisburg entgegengenommen.

Pädagogen und Kümmerer sind in der Mehrhooger Einrichtung aktiv

Auch der Caritasverband Dinslaken/Wesel als Betreuer der Flüchtlinge hat bereits reagiert. „Wir haben unsere Kümmerer und Pädagogen vor Ort in der Einrichtung“, erklärte Caritasdirektor Michael van Meerbeck auf Anfrage der NRZ. Denn für geflüchtete Menschen könnte der Brand – auch wenn er vergleichsweise harmlos war – mögliche alte Wunden wieder aufreißen und zu neuen Angstzuständen oder anderen Beschwerden führen. „Das kann heute passieren, aber auch in ein paar Wochen. Deshalb haben wir erst einmal ein besonderes Auge auf die Bewohner“, so van Meerbeck: „Wir fragen nach, schauen, ob ein Mensch sich verändert hat.“ Dann versuche die Caritas zu helfen, oder Hilfe zu vermitteln.

Auch mit der Stadt, so der Caritasdirektor, stehe der Caritasverband in Verbindung, um sich zu verständigen, ob andere Maßnahmen möglich und nötig sind. Das sei der veränderten Situation bei Diskussionen über Flüchtlinge in der Gesellschaft geschuldet, habe nichts mit Hamminkeln oder speziell Mehrhoog zu tun, sondern mit der allgemeinen Stimmung: „Wir vor Ort versuchen, unsere Pflicht zu erfüllen, ebenso wie die Kommunen.“ Ob nun vermehrt Sicherheitskräfte in Mehrhoog eingesetzt werden, kann zurzeit niemand sagen. Da warten alle Beteiligten auf die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen.