Wesel. Am Auesee-Strand darf kein Cannabis geraucht werden. Aber wird das Verbot auch kontrolliert? Die SPD fordert strenge Kontrollen am Wochenende.

Nach der Teil-Legalisierung von Cannabis fordert die SPD-Fraktion in Wesel strenge Kontrollen der Verbotszonen, wo der Konsum nicht erlaubt ist. Im Blick haben die Sozialdemokraten dabei vor allem den Strand am Auesee. Wegen der unmittelbar angrenzenden Kinderspielplätze ist dort jeglicher Cannabisgenuss verboten. Diese Regel gilt zum Beispiel im Umkreis von 100 Metern rund um Spielplätze. „Diese Vorschrift muss von der Stadt Wesel von Anfang an konsequent kontrolliert und, wenn nötig, durchgesetzt werden“, schreibt Ludger Hovest in einem Antrag an die Verwaltung, der im nächsten Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr zum Thema werden soll. Laut SPD gebe es bereits Gerüchte über Verabredungen zu „Kifferpartys“ bei schönem Wetter.

„Wir erwarten von der Stadt Wesel ab sofort ein konsequentes Handeln im Bereich des Auesee Strandbades. Da in den nächsten Tagen schon sommerliche Temperaturen erwartet werden, sollte die Stadtwacht ab sofort tätig werden und in der Ausschusssitzung einen ersten Erfahrungsbericht geben“, fordert Hovest. Der Verwaltungsvorstand solle sich zudem überlegen, ob ein Hinweisschild auf die Rechtslage im Eingangsbereich des Freizeitbereiches hilfreich sein könne.

Am Auesee in Wesel gehört auch ein Grillverbot

Mit Blick auf vorhergesagte Sommerwetter am ersten April-Wochenende fordern die Sozialdemokraten die Stadtverwaltung zudem dazu auf, das im vergangenen Jahr vom Rat beschlossene Grillverbot am Auesee ebenfalls streng zu kontrollieren. Das Grillverbot sei zwar veröffentlicht, aber man könne nicht davon ausgehen, dass sich jeder daran halte oder das mitbekommen habe. „Aus diesem Grunde ist ab sofort eine konsequente Kontrolle durch die Stadtwacht geboten, um den Beschluss durchzusetzen“, so Hovest. Ebenfalls beschlossen wurde zudem ein Shisha-Verbot.

Auf Anfrage der Redaktion betonte Stadtsprecher Swen Coralic, dass der Auesee bei schönem Wetter schwerpunktmäßig von den Mitarbeitern der Stadtwacht angesteuert werden. „Die geltenden Regeln und Gesetze werden dann kontrolliert“, sagt Coralic, der aber gleichzeitig klarmacht, dass die Kontrolle der neuen Cannabis-Gesetzgebung für Kommunen wie Wesel eine zusätzliche Belastung darstelle. Personell ist die Stadtwacht nicht aufgestockt worden, solche Schwerpunktkontrollen sind daher nur im begrenzten Umfang möglich.