Hamminkeln. Hamminkeln ist als 106. Mitglied in die AGFS aufgenommen worden. Verkehrsminister Oliver Krischer unterzeichnete im Ratssaal die Urkunde.
Seit Mittwochnachmittag ist es offiziell: Die Stadt Hamminkeln ist 106. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) in Nordrhein-Westfalen. Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer war dafür am Mittwochnachmittag eigens an den Niederrhein gekommen, um im Ratssaal die Mitgliedsurkunde dem ersten Beeigeordneten Robert Graaf zu überreichen. Mit dabei war auch Christine Fuchs vom Vorstand der AGFS NRW. „Es ist außergewöhnlich, dass es beim ersten Anlauf direkt geklappt hat“, freute sich Robert Graaf. Was Minister Krischer nur bestätigen konnte: „Sie haben recht – nicht jede Stadt oder Gemeinde schafft das, schon gar nicht gleich im ersten Anlauf.“
Voraussetzung für die Aufnahme seien eine aktive Förderung des Rad- und Fußverkehrs, die Schaffung eines radfahrer- und fußgängerfreundlichen Klimas in der Stadt. Das habe überzeugt – und auch, dass die Verantwortlichen nach der ersten Bereisung kleinere Maßnahmen schnell umgesetzt hätten. Vor allem eins imponierte dem Minister dabei. „Die Mitarbeiter der Verwaltung sind als Team aufgetreten, das ist auch wichtig für die weitere Entwicklung.“ Das Vorhaben scheine in den Köpfen verankert zu sein. Ganz besonders habe Krischer der Fahrradrastplatz Storchennest/Kesseldorf gefallen. „Da kann man dann auch noch die Störche und ihre Jungen bewundern – das ist etwas Besonderes.“ Zudem werde an vielen Punkten der Stadt auf Infotafeln informiert, der Bauhof kontrolliere regelmäßig. Dennoch gäbe es auch in Hamminkeln noch viele Aufgaben in Sachen Rad- und Fußgänger-Infrastruktur.
„Der Rad- und Fußverkehr sind das Rückgrat der Mobilität der Zukunft“, betonte der Verkehrsminister. „Die Landesregierung setzt sich daher für deren Ausbau ein. Bis 2027 wollen wir 1000 Kilometer neue Radwege bauen.“ Bei der Förderung der Nahmobilität sei der Austausch zwischen engagierten Kommunen von hoher Bedeutung. „Hamminkeln kann ab sofort auf ein großes Netzwerk zurückgreifen und von den Erfahrungswerten anderer Städte und Gemeinden profitieren.“
Auswahlkommission bereiste Hamminkeln
Ob eine Kommune auszeichnungswürdig ist und als fußgänger- und fahrradfreundlich gilt, entscheidet eine Auswahlkommission unter Federführung des Landes NRW. Hamminkeln überzeugte bei der Hauptbereisung im Oktober vergangenen Jahres als geschlossenes Team und hatte empfohlene Maßnahmen nach der ersten Besichtigung der Kommission schnell umgesetzt: Beispielsweise Umlaufschranken und Poller beseitigt, Verkehrszeichen für Sackgassen und Radwege ausgetauscht, Markierungen angebracht und Hecken zurückgeschnitten.
Auch Christine Fuchs, die nicht an der Bereisung teilnehmen konnte, war voll des Lobes: „Die Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr sind hier bereits auf einem guten Niveau. Und nun kann Hamminkeln auch von uns und den Partnerkommunen profitieren, denn wir helfen uns gegenseitig, vernetzen uns und tauschen Erfahrungen aus.“ Auf der anderen Seite gebe es aber auch noch Verbesserungspotential. Auch Fuchs hob „das tolle Team in der Stadtverwaltung, in der alle an einem Strang ziehen“ explizit hervor.
Auch der Beigeordnete Robert Graaf und Klimaschutzmanagerin Mandy Panoscha freuten sich über die Auszeichnung, erhoffen sich davon auch einen Impulsgeber für den Tourismus. „Bereits bei der Bereisung haben wir wertvolle Tipps erhalten, wie wir den Rad- und Fußverkehr noch besser fördern können. Die Mitgliedschaft verstehen wir daher als Anreiz, unseren Weg weiter zu verfolgen“, betonte Robert Graaf.
Die AGFS NRW
Die AGFS NRW setzt sich seit 1993 für die Förderung aktiver Mobilität ein. Der kommunale Verein unterstützt seine Mitglieder mit Fachinformationen, Beratungsangeboten, Kampagnen und Aktionen. Als Sprachrohr vertritt die AGFS die Interessen der Mitglieder gegenüber der Landes- und Bundespolitik. Die Mitglieder können auf besondere Fördermittel zugreifen, Broschüren nutzten und an Tagungen und Workshops teilnehmen.