Wesel. Jungschützen und Stammtische aus dem Storchendorf liefern sich mit ihren Wagen einen Schlagabtausch. Und viele Fußgruppen beweisen Kreativität.
Rund 30 Fußgruppen und fünf große Karnevalswagen sorgten für einen originellen Rosenmontagszug im Storchendorf Bislich. Die Mottowagen der Jungschützen sowie von vier Stammtischen hatten es besonders in sich – und sie sparten auch nicht mit Seitenhieben auf andere Teilnehmer. Diese Frotzelei gehört im Deichdorf traditionell dazu.
Die Schlümpfe legen sich mit den Knallköppen an
Als Schlümpfe verkleidet waren die Jungschützen schon vor dem Start um 11.11 Uhr in bester Feierlaune. „Weil wir saufen wie die Sau, sind wir heute alle blau“, verkündeten sie vorne auf ihrem Wagen. Und an der Seite des Schlumpfwagens hieß es: „Mit Papa-Schlumpf als Kapitän lassen wir die Knallköppe klein aussehen!“ Der Stammtisch „die Knallköppe“ wiederum zog mit lauter Musik, meterhohen Flammen und einem originellen Madagaskar-Wagen die Blicke auf sich – und sie konterten direkt die Jungschützen: „Die schrägsten Schlümpfe sind weit und breit, die Jungschützen zur Karnevalszeit.“ Doch auch die Stammtische „Edelknaben“ und „Klotzköppe“ wurden durch den Kakao gezogen. In Baby-rosa kamen in diesem Jahr die Edelknaben daher, die offenbar schon wussten, dass gegen sie ausgeteilt werde: „Auf allen Wagen steht‘s geschrieben, seit Jahren leben wir mit Seitenhieben.“
Eine eigene Burg hatten die „Klötzköppe“ auf die Zugstrecke geschickt. Kein Wunder, dass sie in Ritterausrüstung verkündeten: „Wir Ritter ohne Furcht und Tadel sind hier im Dorf der wahre Adel.“ Doch ganz ohne Lästern ging es auch von ihrer Seite nicht, wie groß auf ihrem Wagen zu lesen war: „Wir Ritter dieser Tafelrunde trinken viel Schnaps und Bier pro Stunde, während die kleinen Edelknaben nur Kakao und Milch vertragen.“ Witzig auch der Stammtisch „Die wilde 13“, der als Sauna-Club dabei war und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Zugkoordinator Tobias Engels die Bühne gab, hoch oben über dem Bislicher Narrenvolk zu thronen.
Willi Kock zieht mit dem neuen Bislich-Logo durchs Dorf
Sehr kreativ war auch Willi Kock: Das Bislicher Original hatte extra das neue Logo des Deichdorfes – eine Kombination aus einem Fahrrad und einem Storch – aus Holz geschnitzt und zog mit diesem als Handwagen durchs Dorf. Politisch gab sich ein Freundeskreis, dessen Mitglieder als Bislicher Ampeln am Zug teilnahmen. Ihr Motto lautete: „Lasst Euch nicht verampeln.“ Gemeint war aber offenbar die Bundesregierung, denn diese Gruppe forderte auf ihrem Wagen auch: „Zieht der Ampel den Stecker!“
Viele Fußgruppen hatten sich tagelang tolle Kostüme gebastelt: Als zehn Schiffe plus einem Kapitän marschierte ein Bislicher Freundeskreis mit – ein echter Hingucker! Sechs Mädels waren im Partnerlook als Nimm-2-Bonbons mit von der Partie und der Stammtisch „Freitag, der 13.“ kam im sehr aufwändigen Gecko-Outfit: „Damit wollen wir den Gecko, das Zootier des Jahres 2024, ehren“, verkündete eines der Geckos. Und als dann pünktlich zum Zugstart auch noch die Sonne zwischen den Wolken hervorkam, steigerte dies die Laune der vielen Narren nochmal ein Stückchen.