Wesel. Die Grünen Wesel sehen Defizite bei der Gleichberechtigung: In städtischen Führungspositionen gebe es zu wenige Frauen. So wollen sie das ändern.

Die Grünen in Wesel wollen mehr Frauen in städtischen Führungspositionen: Die Ratsfraktion beantragt deshalb, einen Verhaltenskodex mit Anforderungen zur Mindestbeteiligung von Frauen in Führungspositionen zu erarbeiten und die Anwendung allen kommunalen Unternehmen der Stadt Wesel zu empfehlen. „Während viele Unternehmen mittlerweile bei der Neubesetzung im Vorstandsgremium darauf achten, dass eine Frau in der Top-Etage sitzt, kommen ausgerechnet Unternehmen in öffentlicher Hand ihrer Vorbildfunktion oft nicht nach“, kritisiert Fraktionssprecher Ulrich Gorris in dem Antrag an die Verwaltung.

In Nordrhein-Westfalen seien in vielen kommunalen Firmen Frauen an der Spitze noch eine Seltenheit, eine aktuelle Studie belege diese Defizite. „Dies ist in Wesel nicht anders“, schreibt Gorris. Weder ASG, Stadtwerke, Bädergesellschaft noch die neue Stadtwerke Service und Energie GmbH haben einen weiblichen Vorstand beziehungsweise eine Geschäftsführerin. „Die Umsetzung des Verfassungsgebotes der Gleichberechtigung von Frau und Mann ist auch eine der städtischen Aufgaben“, finden die Grünen und wollen mit ihrem Antrag diesen Gleichheitsgrundsatz verwirklichen. Neben Bürgermeisterin Ulrike Westkamp gehört Dagmar van der Linden zu den Ausnahmen bei den städtischen Tochtergesellschaften in Wesel, sie ist Geschäftsführerin von Wesel-Marketing.