Hamminkeln. Seit 60 Jahren können alle im Dingdener Freibad ihre Bahnen ziehen. Der Freibadverein, der die Schließung verhindert hat, feiert das.
Einen runden Geburtstag feiert das Dingdener Freibad in diesem Jahr: Am 23. Mai 1964 wurde die Badeanstalt eingeweiht. Und das waren noch anderen Zeiten: Bei der Einweihung forderte der damalige Bürgermeister Heinrich Schlütter den Bademeister Manfred Hengstermann auf, für die Sitte und Moral der Badegäste zu sorgen. Seitdem ist viel Zeit vergangen und das Bad hat einiges hinter sich gebracht.
Seit 60 Jahren ziehen hier die Menschen ihre Bahnen. Die Zeiten haben sich geändert. Seit 2000 betreibt der Freibadverein das Bad im Sommer außerhalb der Sommerferien. Denn mit ihrem Engagement verhinderten die Bürgerinnen und Bürger damals um die Jahrtausendwende die Schließung des Bades. Seitdem ist Ehrenamt Trumpf an der Krechtinger Straße. Von anfänglich 80 Mitgliedern wuchs der Freibadverein auf mittlerweile 4500.
50 Rettungsschwimmer sind in der Saison aktiv
Das hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass nur die Vereinsmitglieder im Bad auch außerhalb der Sommerferien, wenn die Stadt Regie führt, schwimmen dürfen. Beaufsichtigt werden sie dabei von einer Truppe von insgesamt etwa 50 Rettungsschwimmern, die ehrenamtlich ihren Dienst am Beckenrand versehen. Immer von 7 bis 11 und von 15 bis 18 Uhr in der Woche und von 9 bis 11 und 15 bis 18 Uhr am Wochenende. Wenn ganz tolles Wetter ist, hält der Freibadverein das Bad auch den ganzen Tag über offen.
Dabei ist der Vereinsbeitrag mehr als moderat. Eine Mark pro Monat, erinnert sich der Vereinsvorsitzende Helmut Wisniewski, hatten die Mitglieder damals verlangt. Daraus wurden nach der Euro-Einführung 50 Cent pro Monat, also sechs Euro im Jahr – ein mehr als überschaubarer Betrag. Aber er bringt Geld in die Vereinskasse. Etwa 450.000 Euro hat der Verein in der Zeit erwirtschaftet, die immer wieder in das Bad und dessen Erhaltung zurückgeflossen sind, sei es für eine neue Rutsche, die Modernisierung der Duschen und Umkleiden oder neue Technik, wie der Saugroboter für 20.000 Euro im vergangenen Jahr.
Sonnensegel für die kleinsten Hamminkelner
In diesem Jahr denken die Vereinsmitglieder an die ganz kleinen Schwimmer, die ja eher planschen. Genau dafür gibt es das Planschbecken, dem der Freibadverein ein Sonnensegel spenden möchte. Allerdings nicht eins, was Otto Normalverbraucher im Angebot im Baumarkt mal eben mitnimmt, sondern ein Profisegel mit allen Schikanen und – ganz wichtig – jeder Menge sicherheitsrelevanter Eigenschaften, damit sich niemand verletzen kann. Das hat seinen Preis: 17.000 Euro.
Der Freibadverein ist zwar erst 24 Jahre alt, aber das Bad selbst feiert ja seinen 60. Geburtstag. Und da wollen sie es in Dingden krachen lassen. Die große Geburtstagssause findet am Samstag, 29. Juni, statt. Dann bleibt das Bad den ganzen Tag geöffnet, der Eintritt ist frei für alle. Natürlich gibt es viele Aktionen für Kinder, Kaffee und Kuchen und eine kleine Verlosung, bevor um 18 Uhr das Bad für eine Umräumaktion geschlossen wird. Denn abends steht dann das beliebte Nachtschwimmen auf dem Programm (mit Eintritt) – Freibadpommes inklusive.