Wesel. Emilia oder Theo – so heißen viele Kinder. Doch im Jahr 2023 wurden in Wesel auch Babynamen vergeben, die ungewöhnlich und überraschend sind.

In Wesel sind im vergangenen Jahr 1384 Kinder geboren worden, das waren 54 weniger als 2022. Unter den 1384 Geburten waren 54 Mehrfachgeburten, wie aus der jährlichen Statistik des Standesamtes hervorgeht, die kürzlich veröffentlicht wurde. Fast alle Eltern entschieden sich dafür, ihren Nachwuchs im Krankenhaus auf die Welt zu bringen, nur ein kleiner Weseler wurde demnach zu Hause geboren. Auffällig: Es kamen deutlich mehr Jungen (739) als Mädchen (645) in der Hansestadt auf die Welt.

Bei der Namensgebung folgen viele Eltern den gängigen Trends: Genau wie im vergangenen Jahr liegt der Name Emilia mit 13 Nennungen bei den Mädchen auf dem ersten Platz. Dicht gefolgt wird Emilia von Nele (12 Nennungen), auf dem dritten Rang stehen Malia und Thea (9 Nennungen). Doch es wurden durchaus auch ungewöhnlich klingende Namen vergeben: Zu den seltenen Mädchennamen gehören zum Beispiel Ylvi, Antonelle, Hendrina, Margarita oder Mercedes. Bei den Jungs führt der Theo (16 Nennungen) die Rangliste an, den zweiten Platz teilen sich Emil und Noah (14 Nennungen), Leo sichert sich mit 12 Nennungen den dritten Platz. Auch bei den Jungen schaffen es seltene Namen in die Statistik, wie beispielsweise Dimitrios, Jean Pierre oder Muhammedali.

Babynamen in Wesel: 22 Kinder erhielten wie im Vorjahr drei Vornamen

Insgesamt wurden in Wesel 971 Kinder mit einem Vornahmen geboren, 384 haben zwei Vornamen und 22 Babys tragen drei Vornamen. Jeweils elf Mädchen und elf Jungen erhielten drei Vornamen. Bei den Mädchen war der beliebteste Drittname Marie, wohingegen es bei den Jungs keinen deutlichen Sieger gab: Gerhard, Hubert und Ingo zählen beispielsweise zu den verwendeten Drittnamen dazu.

161 Weseler Jungs und 144 Mädchen bekamen einen Zweitnamen. Sophie ist der beliebteste Mädchenzweitname mit 14 Nennungen. Dahinter liegen Maria (12 Nennungen) und Marie (sieben Nennungen). Bei den Jungen liegt der Zweitname Alexander auf Platz eins mit fünf Nennungen. Den zweiten Platz teilen sich Paul und Wilhelm (vier Nennungen).

Die Statistik der Verwaltung trifft auch Aussagen zum Alter der Mütter: Die jüngste Mutter in Wesel war demnach selbst noch ein Kind und gerade mal 13 Jahre alt, als sie ihren Nachwuchs auf die Welt brachte. Zur ältesten Mama gab es einen Altersunterschied von 34 Jahren – eine Frau im Alter von 47 Jahren wurde im vergangenen Jahr Mutter.

Statistik des Standesamtes: 160 Paare heirateten in Wesel

Das Standesamt hat noch weitere Daten ausgewertet, etwa zu den Hochzeiten: So heirateten in Wesel 160 Paare, der älteste Bräutigam war 76 Jahre und die älteste Braut war 72 Jahre. 77 standesamtliche Hochzeiten wurden in der Zitadelle gefeiert, 78 Eheschließungen in der Brisürenkasematte vollzogen. Von den 160 Paaren wohnen 123 Paare in der Hansestadt. Bei den anderen 37 Paaren wohnt ein Verlobter oder beide Verlobten nicht in Wesel. Zu den bereits vermählten Paaren kommen 230 Anmeldungen zur Eheschließung hinzu. 63 Ehepaare ließen sich 2024 voneinander scheiden.

Zudem sind in Wesel im Jahr 2023 insgesamt 1395 Menschen gestorben. Der älteste Mann verstarb mit 100 Jahren und die älteste Frau mit 102 Jahren. Vier Kinder kamen tot auf die Welt.

Rückgang von Geburten im gesamten Kreis Wesel

Der Geburtenrückgang in Wesel spiegelt sich auch im gesamten Kreis Wesel wider. Im vergangenen Jahr sind kreisweit rund 3700 Kinder geboren worden – das waren 1,9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Diese erste Schätzung hat das Statistische Landesamt IT.NRW veröffentlicht. Damit verzeichneten die Statistiker das zweite Jahr in Folge einen Rückgang bei den Geburten, denn 2021 waren noch mehr als 4000 Jungen und Mädchen im Kreisgebiet zur Welt gekommen.

Damit liegt der Kreis Wesel allerdings noch unter dem Landesdurchschnitt, denn in Nordrhein-Westfalen wird sogar ein Rückgang von fünf Prozent prognostiziert. Für die meisten Kreise und kreisfreien Städte erwarten die Statistikerinnen und Statistiker für das gerade zu Ende gegangene Jahr 2023 niedrigere Geburtenzahlen als im Vorjahr. Die höchsten Rückgänge werden in den kreisfreien Städten Düsseldorf (minus 11,4 Prozent), Wuppertal (minus 11,2 Prozent) und Herne (minus 11,1 Prozent) prognostiziert. Der größte Anstieg der Zahl der Neugeborenen wird hingegen für die kreisfreien Städte Duisburg (plus 11,5 Prozent), Krefeld (plus 5,4 Prozent) und Leverkusen (plus 4,0 Prozent) erwartet.

Wie die Statistikerinnen und Statistiker weiter mitteilen, stammen die genannten Daten aus einer Schätzung, die vom Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen entwickelt und durchgeführt wurde. Das Schätzverfahren basiert auf vorläufigen Ergebnissen für 2023 sowie auf der Auswertung von Vorjahreswerten und ermöglicht lediglich Aussagen zur Zahl der Geburten. Endgültige Ergebnisse der Geburtenstatistik stehen voraussichtlich im Juni zur Verfügung.