Wesel/Hamminkeln. Von den Betuwe-Vollsperrungen ist auch die Zugstrecke Wesel-Bocholt betroffen, obwohl dort gar nicht gebaut wird. Die Grünen wollen das ändern.

Wenn vom 5. bis zum 19. Januar die Strecke an der Betuwe-Linie wieder für den Zugverkehr gesperrt ist, steht der Regionalzugverkehr am rechten Niederrhein erneut still. Das gilt nicht nur für den Hauptabschnitt zwischen Emmerich und dem Ruhrgebiet, sondern auch auf der Strecke zwischen Wesel und Bocholt sind in diesem Zeitraum keine Züge unterwegs, stattdessen verkehren Ersatzbusse. Die Folgen für Pendlerinnen und Pendler: eine doppelte Fahrzeit, kaum Möglichkeiten zur Mitnahme eines Fahrrades und erschwerte Bedingungen mit Kinderwagen oder Rollator.

Betuwe-Bauarbeiten: Warum auch der „Bocholter“ nicht fährt

Dabei wird auf diesem Streckenabschnitt überhaupt nicht gebaut, doch weil während der Vollsperrung der Strom von der Oberleitung genommen wird, kann auch der „Bocholter“ (RE19) nicht fahren. Von verschiedenen Seiten wurde schon Kritik an diesem Zustand geübt. Die Grünen aus Bocholt, Hamminkeln und Wesel setzen sich nun erneut dafür ein, den Zugverkehr während der vielen noch anstehenden Vollsperrungen aufrechtzuerhalten. Als konkreter Lösungsvorschlag wird ein isoliert verkehrender Dieselzug zwischen Bocholt und Wesel vorgeschlagen. „Denkbar einfach angesichts der Tatsache, dass der Bocholter in dieser Form Jahrzehnte unterwegs war. Erst Anfang 2022 wurde der Betrieb mit der dann abgeschlossenen Elektrifizierung auf Elektrozüge umgestellt“, formulieren es die Vertreter der Partei in einer Pressemitteilung.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen und die Situation in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, haben die Grünen eine Online-Petition über die Plattform Openpetition gestartet (Titel: „Dieselzug statt SEV für Bocholt, Hamminkeln und Wesel“). „Alle, die das Anliegen teilen, sind damit herzlich eingeladen, die Petition zu unterschreiben“, so die Grünen. Dies ist jederzeit online möglich (auch anonym) oder am Infostand der Partei am 8. und 15. Januar jeweils zwischen 16 und 18 Uhr direkt am Bahnhof Wesel (Ersatzhaltestelle an der Friedenstraße). Die Vertreter der Partei betonen zwar, dass die Petition keinerlei rechtliche Bindung hat. Jede Unterschrift erhöhe jedoch den Bruck auf die Verantwortlichen bei VRR, WT und dem Zugbetreiber Vias Rail eine Lösung zu finden.