Kreis Wesel. Sanierungen an Straßen und Schienen können nicht nur lebenswichtig, sondern auch nervig sein. Diese Maßnahmen sind 2024 am Niederrhein geplant.

Vermutlich sind Straßensperrungen und verspätete Züge das Meistgehasste bei Pendlern und Reisenden. Damit sich alle Betroffenen im kommenden Jahr auf etwaige Ausfälle und Umleitungen einstellen können, folgt eine Übersicht aller geplanten Baumaßnahmen im und um den Kreis Wesel.

A3 zwischen den Anschlussstellen Emmerich und Hünxe

Laut der Autobahn GmbH sind auf der A3 diverse Bauarbeiten geplant. Eine Fahrbahn-Deckenerneuerung über den gesamten Streckenabschnitt zwischen Emmerich und Hünxe stehe von Mitte April bis Ende September 2024 auf dem Plan. Es sollen jedoch im Juni und Juli keine Arbeiten während der Fußball-EM in Deutschland geben. Die Baumaßnahmen beinhalten insgesamt zehn Abschnitte mit Vollsperrungen, also jeweils fünf pro Fahrtrichtung.

„Die Dauer der jeweiligen Vollsperrungen beträgt in der Regel ein verlängertes Wochenende, der Berufsverkehr wird also kaum betroffen sein“, schreibt Roland Nolte, Leiter der Stabsstelle Kommunikation der NRZ. Für Fahrer werden großräumige und kleinräumige Umleitungen ausgeschildert. „Der deutsch-niederländische Grenzverkehr wird weiträumig – vor allem über die A57 – umgeleitet“, heißt es von der Autobahn GmbH.

A3 zwischen den Anschlussstellen Hamminkeln und Wesel

Der Abschluss der „Grundhaften Erneuerung“ zwischen den Anschlussstellen Hamminkeln und Wesel dauere voraussichtlich bis Februar/März 2024 – in dieser Zeit stehe den Verkehrsteilnehmenden zeitweise nur ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung.
„Unter ‚Grundhafter Erneuerung‘ verstehen Straßenbauer übersetzt ‚einmal alles neu‘ – also die Erneuerung der kompletten Entwässerung, des Fahrbahnaufbaus (bis in 50-60 Zentimeter Tiefe), Schutzplanken, Verkehrszeichenträger und Bodentafeln (Blaubeschilderung) sowie Brückenbauwerke“, erklärt der studierte Volkswirt.

Von April an sind dann die Sanierung des Standstreifens und weiterer Fahrbahndecken geplant – das Baustellen- und Verkehrskonzept hierfür sind laut Autobahn GmbH noch in Arbeit. „Die Auswirkungen für Pendler werden aber geringer als bislang sein“, heißt es.

Nach Abschluss der oben genannten Arbeiten auf der A3 wird es eine weitere „Grundhafte Erneuerung“ geben, diesmal auf der A57 zwischen Kamp-Lintfort und Alpen. Die Arbeiten werden voraussichtlich von September 2024 bis Juni 2025 andauern. Weitere Einzelheiten zu Art und Umfang der damit verbundenen Sperrungen seien noch in Abstimmung. „Weiträumige Umleitungen werden dann vornehmlich über die A3 führen“, so Nolte.

Betuwe-Arbeiten: So geht es 2024 weiter

Während zwischen Januar und Oktober 2024 bisher lediglich zwei Vollsperrungen geplant sind – vom 6. bis zum 19. Januar sowie vom 14. Mai bis 14. Juni – kommt es ab November für Menschen, die auf den Zug angewiesen sind, knüppeldick. Nach dem derzeitigen Stand der Planungen wechseln sich laut Deutscher Bahn mehr als anderthalb Jahre lang Total- und Teilsperrungen ab. Es kommt zu etwa 80 Wochen Sperrungen für Pendlerinnen und Pendler.

Eine Totalsperrung ist vom 1. bis 24. November 2024 angesetzt. Weitere folgen am 30. November und 1. Dezember sowie 7. und 8. Dezember 2024. Für die Tage dazwischen sind Teilsperrungen vorgesehen. Der Fokus liegt hierbei auf der Strecke zwischen Voerde, Friedrichsfeld und Wesel. Geplant sei ein Konzept für einen abgestimmten, zuverlässigen und barrierefreien Schienenersatzverkehr auf der Bahnlinie Wesel-Oberhausen bis zum Ende der Betuwe-Bauarbeiten.

Die Rhein-Ruhr-Bahn meldet baustellenbedingte Einschränkungen

Auf der Linie RB 31 (Der Niederrheiner) zwischen Xanten und Duisburg Hauptbahnhof (Hbf) kommt es laut Rhein-Ruhr-Bahn im Zeitraum zwischen 7. und 12. Januar 2024 zu baustellenbedingten Einschränkungen. „Es wird für die Dauer der Bauarbeiten ein Schienenersatzverkehr mit dem Busunternehmen Verhuven Reisen eingerichtet“, heißt es auf der Internetseite des Bahnunternehmens. Der Schienenersatzverkehr (SEV) wird an folgenden Haltestellen halten:

Xanten Bahnhof, Alpen Bahnhof, Millingen Bahnhof, Rheinberg Bahnhof, Moers Richtung Xanten am Bussteig 4C und Richtung Duisburg am Bussteig 4B, Trompet Bahnhof, Rumeln Bahnhof, Rheinhausen Bahnhof und am Duisburger Hbf auf dem Portsmouthplatz neben dem Taxistand. Alle weiteren Informationen finden Reise auf zuginfo.nrw.

Großbaustelle zwischen Oberhausen und Emmerich

Aufgrund von Ausbauarbeiten an der Strecke Oberhausen Hbf und Emmerich kommt es vom 5. bis 19. Januar 2024 für die Linien RE5 (RRX), RE19, RE44 und RE49 zu zahlreichen Einschränkungen. Bei der Linie RE5 (RRX) wird es Ausfälle zwischen Oberhausen Hbf und Wesel beziehungsweise Emmerich geben. SEV-Schnellbusse wird es zwischen Duisburg Hbf und Dinslaken sowie Oberhausen Hbf und Wesel geben. Ebenso wird ein SEV im Einsatz sein, der zwischen Oberhausen Hbf und Wesel alle Haltestellen anfährt.

Der RE19 fällt zwischen Oberhausen Hbf und Wesel-Bocholt sowie Arnhem Centraal aus. Mit weiteren Zug-Ausfällen im Berufsverkehr ist auf der Strecke zwischen Emmerich und Düsseldorf zu rechnen. Der SEV-Schnellbus hält in Oberhausen, Wesel, Emmerich, Emmerich Elten, Zevenaar und Arnhem Centraal. Von Oberhausen Hbf nach Emmerich wird ein SEV eingesetzt, der alle Haltestellen auf der Strecke ansteuert. Ebenso auf der Strecke zwischen Wesel und Bocholt.

Auf der Linie RE44 zwischen Moers und Bottrop wird es zwischen Duisburg Hbf und Bottrop zu Zugausfällen kommen. Das Busunternehmen Omnimobil stellt einen SEV für die Strecke und fährt alle Haltestellen an. Ebenso betroffen ist die RE49 zwischen Wesel und Wuppertal. Auch hier kommt es auf der Strecke zwischen Oberhausen und Wesel zu Ausfällen. Abhilfe sollen zwei SEV-Schnellbusse zwischen Duisburg Hbf und Dinslaken sowie Oberhausen Hbf und Wesel schaffen. Ein weiterer Bus mit Stopp an jeder Haltestelle fährt zwischen Oberhausen und Wesel.

Für alle Bahnfahrer ist zu beachten, dass der Busbahnhof in Wesel nicht vom SEV angefahren wird, sondern die neu eingerichtete Ersatzhaltestelle an der Friedenstraße.