Wesel. Auf der Baustelle des Rheinbades sind deutliche Fortschritte zu sehen. Dennoch liegen die Arbeiten nicht im Zeitplan. So sieht es im Inneren aus.
Es geht voran, keine Frage. Auf der Baustelle des Kombibades an der Rheinpromenade sind deutliche Fortschritt zu sehen: Die Außenwände sind verklinkert, die Fensterscheiben zu einem großen Teil installiert, die grüne 80-Meter-Außenrutsche steht seit einigen Wochen und auch das Rheinbad-Logo hängt an der Außenwand. „Bis zum Jahresende haben haben wir das Gebäude dicht“, sagt Bäderchef Martin Christoph beim Rundgang über die Baustelle. Dennoch läuft nicht alles nach (Zeit)-Plan: Der Eröffnungstermin im ersten Quartal 2024 ist nicht mehr zu halten, nun hoffen die Verantwortlichen, dass es im Laufe des nächsten Sommers klappt.
Auf exakte Prognosen will sich Martin Christoph allerdings nicht festlegen. „Das ist bei so einer Riesenbaustelle schwer zu sagen. Es müssen noch so viele Gewerke ihre Arbeit machen. Wir haben ja in den letzten Jahren viele unvorhergesehen Dinge erlebt.“ Der Chef der Städtischen Bäder spielt damit auf Lieferengpässe, Materialknappheit und Baukostensteigerungen an. Gerade bei Elektroartikeln sei es schwierig, berichtet er: „Ein Trafo zum Beispiel hat ein Jahr Lieferzeit. Wir müssen alles frühzeitig bestellen.“ Eine Verzögerung hat es auch durch einen Wechsel eines beauftragten Unternehmens gegeben. Zu den Unwägbarkeiten gehört ebenfalls ein größeres Hochwasser – die Fluten der vergangenen Woche blieben für die Baustelle ohne Folgen. Doch bei einem höheren Wasserstand könnte im schlimmsten Fall eine Zwangspause notwendig werden. Das fertige Bad sei aber gegen Hochwasser gut gewappnet, berichtet Christoph. Es ist so konstruiert, dass selbst bei einem Wasserstand, wie er statistisch nur alle 500 Jahre vorkommt, kein Wasser ins Gebäude gelangt.
Rheinbad Wesel: Sportbecken wird 4,70 Meter tief
Doch derzeit geht es im Inneren zügig voran: Das Lehrschwimmbecken und das benachbarte Kursbecken werden gerade gefliest, hier sind schon alle Fenster eingebaut. Im Bereich des großen Sportbeckens und des Familienbereiches fehlen noch die oberen Glasscheiben, ein besonderes Vogelschutzglas. Vom Foyer aus schaut man auf das Erlebnisbecken mit dem Strömungskanal. Dazwischen liegt später die Gastronomie, die sich in einen Bereich für Nicht-Badegäste und einen Abschnitt für Badbesucher unterteilt. Hier werden sich vor allem die Familien wohlfühlen: Sprudelliegen und Massagedüsen sind beispielsweise im flachen Erlebnisbecken geplant, direkt daneben ist das Planschbecken im Bau.
Das Highlight im Spaßbereich wird zweifellos die Außenrutsche, die über eine Treppe zu erreichen ist und in einem Extra-Becken endet. Die Bestuhlung des Gastrobereiches ist nah an den Becken, so Christoph, sodass Eltern ihren Nachwuchs gut im Blick haben. Die Pächter für den Gastrobereich sind wie berichtet bereits gefunden: Es sind Haris und Ado Hrustanovic, die bereits das Gusto im Cubes führen.
Imposant wirkt das noch leere, 25 mal 16 Meter große Sportbecken – vor allem wegen seiner Tiefe von 4,70 Meter unter dem Sprungturm. Durch Türen in der Glasfront ist das Freibad in wenigen Schritt erreichbar. Für Rollstuhlfahrer wird es übrigens einen barrierefreien Extra-Ausgang geben, das gesamte Bad samt Sauna werde auch für Menschen mit Behinderung nutzbar sein, versichert Christoph.
Im Saunabereich braucht man noch Fantasie, um die sich Kajütensauna oder die einer Schiffsbrücke nachempfundene Brückensauna vorzustellen. Insgesamt sind fünf Schwitzräume geplant – inklusive Dampfbad und einer im Garten liegenden Bootshaussauna, die über einen Steg erreichbar sein wird. Besonders aus dem Obergeschoss des Saunabereiches ist der Blick auf den Fluss schon jetzt beeindruckend. Der künftige Saunabereich mit Schwimmbecken, Gastronomie und Außenbereich ist deutlich größer als im Heubergbad und für bis zu 200 Personen konzipiert.
Anfang des Jahres sind die Trockenbauer fertig, dann geht es mit dem Innenausbau weiter. Bis zum Spätsommer soll dann die Eröffnung gefeiert werden können – vorausgesetzt, der Zeitplan gerät nicht weiter in Verzug.
Fotos von der Baustelle finden Sie in unserer Fotostrecke.