Wesel. Eigentlich wollte der Bislicher Heimatverein den Betrieb der Fähre Keer Tröch abgeben. Warum er diesen nun doch selbst weiterführt.
Die gute Nachricht zuerst: Die Personenfähre Keer Tröch wird weiterhin unter der Regie des Heimat- und Bürgervereins Bislich betrieben. Sowohl die Fährmänner als auch der Vorstand und nun auch die Vereinsmitglieder befürworten diese Entscheidung.
67.000 Passagiere auf der Keer Tröch
Im Oktober 2021 hatte der damalige Vorstand den Auftrag erteilt, einen Pächter für die Fähre zu suchen. Was nicht gelungen und nun auch nicht mehr gewollt ist. „Der Ertrag ist sehr gut“, trug Geschäftsführer Philipp Feine auf der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins vor. „Unsere Rücklagenbildung schreitet voran.“ Sieben Fährmänner und 25 Kassierer waren im Jahr 2022 im Einsatz, 67.000 Personen beförderte die Fähre. Sie alle sind auch künftig bereit, ihre Arbeit fortzusetzen, an einer Personalaufstockung werde gearbeitet.
Klaus Droste, alter und in der jetzigen Jahreshauptversammlung neu gewählter Vorstand, konnte die Haftung von Verein und Vorstand durch eine Versicherung verlagern, was nach dem diesjährigen, ersten Fährunglück auf dem Rhein für Beruhigung sorgt. Nicht nur eine ausgezeichnete Kassenlage, sondern auch der Fährbetrieb als Aushängeschild für Bislich mache dieses Engagement so besonders. Was Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bestätigte, die sich begeistert zeigte, von der Zuverlässigkeit der Fähre und deren große Bedeutung für den Tourismus der Stadt Wesel. „Ich habe Zweifel, ob ein privater Anbieter das leisten kann.“
Neues Logo und ein digitaler Veranstaltungskalender für Bislich
Für anfängliche Lacher auf der Jahreshauptversammlung sorgte das neue Dorflogo für Bislich, ein stilisierter Storch auf dem Zweirad. Diese Logo ziert bereits die zwei neuen Flyer, einer über Tourismus und Fähre, der andere über das Deichdorf. Der radfahrende Storch fand schließlich doch zustimmende Beachtung, als Klaus Droste Fotos vom Logo auf Stofftaschen oder Shirts zeigte. „Vielleicht kann man später mal dem Storch einen Namen geben und ihn werbetechnisch weiterentwickeln“, schlug eine Zuhörerin vor.
Neu vorgestellt wurde außerdem ein neuer digitaler Veranstaltungskalender, in den jeder Verein seine Termine einpflegen kann. Diese werden dann automatisch dem Gesamtkalender zugefügt. Weiterhin bemüht sich der Vorstand um die Anerkennung von Bislich als Erholungsort, „was aber ein langer Weg ist“, so Droste. Neben nur mit einem neuen Dach versehenen Pieta wird ein Findling als Hörstein installiert. Hier kann via QR Code Wissenswertes über die „Liberation Route Europe“ abgerufen werden.
Vorstand wiedergewählt
Eingeladen zur Versammlung war Anne Gerlach vom Seniorenberat der Stadt, die dieses Gremium und dessen Arbeit vorstellte. Für Bislich stellte sie in Aussicht, dass auch die von der Kiesindustrie aufgestellten Bänke künftig ebenso wie die städtischen mit Schildern versehen werden, auf denen die Koordinaten stehen, die bei einem Notruf von Bedeutung sein können. Ebenfalls habe der Beirat dafür gesorgt, dass Absperrungen an Radwegen entfernt werden, damit sie kein Hindernis für Kinderwagen oder Rollstühle darstellen.
Einstimmig wiedergewählt wurden neben Klaus Droste als erster Vorsitzender die stellvertretenden Geschäftsführerin Silke Terlinden und Schriftführer Daniel Kock.