Wesel. Ehrenamtlich die beliebte Fähre von Bislich nach Xanten zu betreiben, ist kaum noch leistbar. Der Heimat- und Bürgerverein schlägt Lösungen vor.

Für den Bürger- und Heimatverein Bislich werden der Betrieb der Fähre im 30. Jahr zu einer immer höheren Herausforderung: „Wir kommen an unsere Grenzen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Kornel Schmitz, jetzt auf einer Versammlung der ehrenamtlichen Museumshelfer. „Es gibt immer neue Vorschriften, das Finanzamt stellt wegen der Fähre hohe Anforderungen.“ Das und der immer mehr steigende Arbeitsaufwand mit der Badestelle am Ellerdonksee hab den Vorstand jetzt zu Änderungen veranlasst.

Verein will den Fährbetrieb in die Hände von Pächtern geben

Die Keer Tröch II, so Schmitz, soll weiter betrieben werden. Aber nicht unter der Regie des Heimat- und Bürgervereins: Der Vorstand will sie verpachten, der Erlös soll in das Deichdorfmuseum fließen lassen, das das Herzstück des Vereins bleiben wird. Zwar bringe die Fähre viel Geld ein, sie koste aber auch viel: Geld, vor allem aber Arbeit und Zeit, so dass der Vorstand diese Lösung bevorzugt. Der gerade bei Ausflüglern so beliebte Fährverkehr solle aber weiter fahren, es werden bereits Gespräche geführt.

Auch die beliebte Badestelle am Ellerdonksee bringt eigene Herausforderungen mit sich, sie ist mit viel Bürokratie, aber auch handfester Arbeit verbunden. Sie, so die Vorstellung des Vorstandes, soll künftig von einem eigenen Verein weiter betrieben werden.

Vorstand von Arbeit entlasten, um Nachfolger zu finden

Am Ellerdonksee in Bislich hat sich die zum beliebten Freibad gemausert - allerdings ist es Mitgliedern vorbehalten. Künftig soll ein eigener Verein es betreiben, so die Idee.
Am Ellerdonksee in Bislich hat sich die zum beliebten Freibad gemausert - allerdings ist es Mitgliedern vorbehalten. Künftig soll ein eigener Verein es betreiben, so die Idee. © Unbekannt | Hans Blossey

Es soll ein Befreiungsschlag werden. Grund dafür ist die hohe Arbeitsbelastung des Vorstands und seine daraus folgende Personalnot: Sie schreckt mögliche Interessenten für die Vorstandsarbeit ab. Für den ehemaligen ersten Vorsitzenden Gerd-Heinz Hakvoort, der nun federführend für Projekte des Vereins ist, findet sich kein Nachfolger.

Der stellvertretende Vorsitzende Kornel Schmitz und Geschäftsführer Michael Beermann wollen sich zurückziehen und anderen Aufgaben widmen: Nachfolger dringend gesucht. „Wir müssen viel Ballast über Bord werfen, damit sich das jemand zutraut“, so Kornel Schmitz.

Auch die Satzung und damit die Vorstandsstrukturen sollen sich ändern, darüber entscheiden wird eine außerordentliche Versammlung. Der Heimat- und Bürgerverein ist der Dachverband der Bislicher Vereine, sie haben schließlich das letzte Wort.

Künftig soll sich die Arbeit des Vorstandes wieder auf die Vereine und das Deichdorfmuseum konzentrieren. „Das geht ein bisschen zurück zu den Wurzeln“, sagt Schmitz: Ein kleinerer Vorstand mit weniger Aufgaben ist erklärtes Ziel. (sz)