Hamminkeln/Wesel. Ute Berning ist eine Expertin in Sachen Blumenschmuck. Das weiß auch TV-Star Nelson Müller. Ihren größten Auftrag hatte sie vor einigen Jahren.
Kreativität in der Floristik findet in der Vorweihnachtszeit besondere Beachtung. In jedem Jahr gibt es neue Gestaltungsideen, die schnell die Exponate der Vorjahre vergessen lassen. Was ist 2023 Trend? Oder lassen sich Schälchen und Vasen, antike Gefäße oder Omas „Stehrümchen“ mit winter- oder weihnachtlichen Dekorationen neu in Szene setzen? Ute Berning stellt unter Beweis, dass ihr beides bestens gelingt.
In ihrem Blumengeschäft in Hamminkeln, An der Windmühle 33, werkeln Ute Berning und ihre vier Mitarbeiterinnen an neuen Ideen. Die Hamminkelnerin ist keine Unbekannte. Jeden Mittwoch und Samstag steht sie mit ihrem Blumenstand auf dem Großen Markt in Wesel vor der Gaststätte Hellas und freitags auf dem Markt der Firma Steinbring am Schornacker.
Ihr Geschäft in Hamminkeln als Geheimtipp zu bezeichnen, wird dem Blumenladen nicht gerecht, immerhin gibt es ihn seit genau 30 Jahren. Nur liegt er versteckt im Wohngebiet. Was ebenfalls wenig bekannt ist: Ute Berning gehört zu den Event- und Hochzeitsplanerinnen in Sachen Blumenschmuck, hat einen Stand auf den Brautmessen in Düsseldorf, Essen und natürlich Wesel. Ihren größten Auftrag hatte sie vor einigen Jahren, als sie in einem Zelt am Rhein für die Firma Byk Chemie 220 Tische mit Blumenarrangements gestalten durfte.
Seit 50 Jahren auf dem Großen Markt
„Wenn ich genau überlege, war ich vor genau 50 Jahren schon an unserem Stand auf dem Großen Markt“, erinnert sich die heute 56-Jährige. Ihr Opa und ihm folgend ihre Mutter betrieben hier bereits einen Gemüse- und Blumenstand. Und so verbrachte die kleine Ute von Kindesbeinen an die Samstagvormittage auf dem Markt.
In Suderwick aufgewachsen nahm sie, eigentlich nur zum Spaß, als 16-Jährige an einem niederländischen Floristikwettbewerb teil. Sie belegte den ersten Platz. Sogar beim Regionalwettbewerb schaffte sie es als Deutsche in den Niederlanden auf Platz 3. Nach dem Landeswettbewerb, auf dem sie mit ihrer eigenen Kreation Siegerin wurde, stand der Entschluss fest: „Ich werde Floristin!“ Nur, zum damaligen Zeitpunkt gab es keine freie Ausbildungsstelle. Also lernte sie den Beruf der Lagerkauffrau und schloss eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau an. Und immer unterstützte sie ihre Mutter im Blumenhandel, vorzugsweise auf dem Markt.
Nach der Geburt der ersten Tochter entschloss sie sich, selbst ein Gewebe anzumelden und lud vor genau 30 Jahren am ersten Adventssamstag zur eigenen Ausstellung nach Hamminkeln ein. Im Jahr 2000 eröffnete sie ihren Laden, den sie im Coronajahr an Verkaufsfläche verdoppelte.
Hamminkelner Blumenhändlerin belieferte schon Nelson Müller
Neben den Märkten in Wesel war Ute Berning ab 1998 auch in Essen Markthändlerin. Hier lernte sie Nelson Müller kennen und belieferte sieben Jahre den Sternekoch mit Blumenarrangements. Noch heute hat sie Kundinnen in Essen, die regelmäßig bei ihr bestellen und auch persönlich von ihr beliefert werden. Ihr Ehemann, die beiden Töchter und Schwiegersöhne unterstützen Ute Berning zuverlässig, sonst wäre der Spagat zwischen Blumenladen, Marktstand, Fest- und Trauerfloristik gar nicht möglich.
Sie selbst mag es bunt, wild, exotisch. So bestechen in diesem Jahr ihre Gestecke und Adventskränze in kräftigen Lachstönen, Rot und ganz aktuell Violett. Aber genauso gelingt es ihr und ihren Mitarbeiterinnen, von Kunden mitgebrachte Gefäße künstlerisch zu gestalten. Sie werden minimalistisch dekoriert, um die Schale, das Milchkännchen, das Zuckerdöschen oder die Vase in Szene zu setzen oder üppig mit Tannengrün, frischen Blumen, Beeren und Zweigen auszustatten. Jedes Werkstück wird ein Hingucker. Kundin Gisela Steinbring hat kleine Gläschen gesammelt und sie in eine antike Pokalschale platziert. In den Gläschen haben nun die Floristinnen Blumen und Zweige so drapiert, dass ein wunderbares Bouquet entstanden ist. Selbst bunte Römer lassen sich mit Blattwerk als Tischdeko ausstatten. Blumenarrangements in alten Kristallvasen mit Kreuzschliff strahlen in der Adventszeit in Kerzennähe und sehen edel aus.
Wem die Ideen fehlen, der weiß sich bei Ute Berning und ihrem Team am Marktstand in Wesel oder im Geschäft in Hamminkeln in besten Händen. „Ich bin Blumenfrau“, betont Ute Berning, „und das aus Leidenschaft.“ Daher stehen bei allen Gestaltungsarten Blumen im Mittelpunkt.
Blumengeschäft verkauft auch Tannenbäume
Ute Berning steht samstags und mittwochs von 8 bis 13 Uhr auf dem Großen Markt in Wesel, freitags auf dem Betriebsgelände der Firma Steinbring am Schornacker, ebenfalls in Wesel. An ihrem Betrieb in Hamminkeln An der Windmühle 33 werden ab Ende kommender Woche auch frisch im Sauerland geschlagene Tannenbäume mit und ohne Ballen verkauft. Das Geschäft öffnet täglich von 9 bis 12.30 und 14.30 bis 18.30 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr.