Hamminkeln. Trotz des Regens sind am Samstag vor allem Stammgäste zum Martinsmarkt nach Marienthal gekommen – sogar aus den Niederlanden. Was sie schätzen.
Zugegeben, das Wetter war am Samstag alles andere als schön. Und doch ließen sich die Besucher nicht davon abhalten, dem Martinsmarkt in Marienthal einen Besuch abzustatten. Getreu dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung“, schlenderten die Gäste die dem Schmuddelwetter trotzten, gemütlich über den schönen Markt im Hamminkelner Ortsteil.
Es war zwar angesichts der Witterung längst nicht so voll wie gewöhnlich, aber es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. „Die ersten Besucher waren schon um 10 Uhr hier“, berichtete Egbert Leiers aus Dämmerwald, der mit seinen Holzarbeiten vor Ort war und ergänzte, dass er gut zu tun habe. Entschleunigt präsentierte sich das Marktgeschehen, denn der Vorteil der reduzierten Besucheranzahl war natürlich, dass die Kunstwerke der Marktbeschicker ohne Gedränge angesehen werden konnten. Viele Besucher zog es aber auch in die Geschäfte, denn dort waren die Temperaturen angenehmer als draußen.
Martinsmarkt in Marienthal: Der Auftakt der Wintermärkte am Niederrhein
Merle Rintel aus Hünxe beantwortet die Frage, was ihr am Markt so gut gefalle kurz und knapp, aber auch lachend mit: „Der Eierpunsch“. Mit einigen Freundinnen sei es Tradition sich zum Punsch auf dem Markt zu treffen. Einige Jahre mussten sie verzichten und sind nun glücklich, dass die Padres das leckere Getränk wieder anbieten. Martin Weyer aus Düsseldorf besucht das Dörfchen des Öfteren und kauft hier mit seiner Frau die ersten Weihnachtsgeschenke, erzählt er. Und: „Wir finden hier an den Ständen, aber auch in den Geschäften ganz erlesene Dinge, die es nicht überall gibt.“ Der Martinsmarkt überrasche ihn immer wieder mit seiner Vielfältigkeit – fern vom Krammarkttrubel und üblichem Mainstream.
Tradition hat der Besuch des Marktes auch für Familie Seier aus Reken: „Wir fahren erst zum Kappesmarkt und anschließend nach Marienthal“. Andere Besucher starteten wiederum ihre „Markttour“ von Marienthal aus. „Wir stimmen uns hier ein und dann geht es weiter nach Raesfeld“, so eine Familie aus Bottrop. „Dass man so viel probieren kann, das macht doch den Markt auch so attraktiv“, sagte Änne Liesen aus Oberhausen, die sich auch von der Kreativität der Marktbeschicker inspirieren lasse.
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Viele Besucher zog es in die lichtilluminierte Kirche, die geöffnet hatte. Den Folksongs mit Gitarrenbegleitung von Silent Moves beispielsweise, lauschten etwa 70 Gäste. Gern besuchten Familien mit Kindern die Jurte, wärmten sich hier an der Feuerschale und futterten das selbst gebackene Stockbrot. „Wie früher bei den Pfadfindern“, ließ sich ein Vater vernehmen.
Etwas was das Ehepaar Meyer aus Moers, die den Markt zum dritten Mal besuchten, immer mitnimmt, ist der leckere Weihnachtslikör von Stegerhoff. „Natürlich nicht, ohne zu probieren ob er noch genauso gut schmeckt wie letztes Jahr“, erzählt Marcel Meyer und lacht. Viele Gäste betonten, dass der Martinsmarkt für sie den Reigen der winterlichen Märkte eröffne und deshalb zum „Pflichtprogramm“ gehöre. „Wir freuen uns jedes Jahr aus Neue darauf“, betonte Wim Klaer aus Doetinchem. Stammgäste und ein begehrtes Fotomotiv sind natürlich immer auch die beiden lebenden Gänse, die sich im großen Käfig anschauen lassen. Oder schauen sich die Gänse vielleicht die Besucher an?
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