Hamminkeln. Der Haffener Andreas Hager alias Mücke ist seit dem Frühjahr mit dem Foodtruck auf Wochenmärkten unterwegs. Er hat spezielle Gerichte im Angebot.
Es gibt ab nächsten Donnerstag, 5. Oktober, ein neues kulinarisches Angebot in Hamminkeln. Nichts für den zarten Feinschmeckerdaumen, sondern für Freunde der gepflegten Hausmannskost. Mückes Futterbude macht ab nächster Woche in Hamminkeln Station. Im Gepäck: Riesentöpfe voller Eintöpfe - selbst gekocht, wie man es sonst von Mutter gewohnt ist. Von der hat er sich übrigens das Kochen abgeschaut.
Mücke ist eigentlich Andreas Hager aus Rees-Haffen und er hat sich in der Umgebung bereits einen guten Namen gemacht mit seinem Foodtruck, in dem er seine legendäre Erbsensuppe, aber auch andere Eintöpfe anbietet. Von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr steht er donnerstags erst einmal mit seinem umgebauten Caddy I an der Diersfordter Straße 18, wo früher Blumen Bovenkerk beheimatet war.
Selbst Töpfe mitbringen macht Sinn
„Was weg ist, ist weg“ lautet dabei das Motto von Hager. Er hat einige Liter im Gepäck. Kostenpunkt: vier Euro pro Portion. Wenn die ausverkauft sind, packt er seine Siebensachen und macht zu. Das müssen die Kunden wissen. Denn alles ist frisch und selbst gekocht. Ganz wichtig auch: Es macht Sinn, seinen eigenen Topf mitzubringen. Zwar kann man Footruck auch Liter-Töpfe aus Plastik kaufen, aber das eigene Geschirr ist praktischer, findet Andreas Hager. Zumal Eintöpfe bekanntermaßen aufgewärmt noch besser schmecken.
Wie kommt man eigentlich auf so einen Suppenverkaufsstand? Es war - wie so oft - eine leicht bierselige Runde mit Nachbarn, bei der der 55-jährige Haffener seinen selbst gemachten Eintopf kredenzte und selbst als exzellent empfand. „Das musst du eigentlich verkaufen“, dachte er sich nicht nur, sondern sprach es auch laut aus. Das löste Widerspruch aus: „Wer kommt denn zu Dir nach Hause, um Suppe zu kaufen? Das funktioniert nicht.“ „Doch, das geht“, war sich der Haffener sicher, machte die Formalien mit Gewerbeschein und Gesundheitsamt klar und startete sein Projekt. Über die Idee berichtete auch die NRZ.
Ausverkauft nach zehn Minuten
Und siehe da? Am Samstag, 5. November 2022, startete Andreas Hager seinen Hausverkauf mit seinem 30-Liter-Küchenpott. „Ich war nach zehn Minuten ausverkauft. Das hat geknallt“, muss Hager heute noch schmunzeln, wenn er von seinen Anfängen erzählt. Flugs kaufe er noch einen weiteren Pott für 40 Liter Suppe und stellte sich wieder an den Herd. „140 Portionen - 23 Minuten“, fasst er das Ergebnis des zweiten Hausverkaufs zusammen. Seine Idee fand reißenden Anklang. Die Leute liebten seine deftigen Suppen.
Also machte er sich daran, seine Idee auszubauen und fand in Münster einen umgebauten Caddy I. „Ein Riesenschwein“, habe er da gehabt, findet er. Der Vorbesitzer hatte den Wagen umgebaut, war durch Deutschland gefahren und verkaufte das Teil schließlich, weil er beruflich zu sehr für lange Reisen eingespannt war. „Angeblich ist der nur 250 mal gebaut worden und ist bestimmt der Letzte auf der Straße mit so viel Kilometern auf dem Tacho“, freut sich Hager bis heute über seinen neuen-alten Foodtruck, mit dem er seit dem Frühjahr nun mobil unterwegs ist.
Eigentlich ist der 55-Jährige Einkäufer im Blumengroßhandel. Doch seine Idee wollte er deshalb nicht aufgeben. Deshalb hat er auch mit seinem Chef („Das ist auch ein Kumpel“) über seine Pläne gesprochen. Denn das Arbeitspensum wuchs und wuchs. „Der meinte zu mir, ich soll es probieren, wenn es nicht klappt kann ich wiederkommen“, erzählt. Bis jetzt hat es geklappt. Nur das Currywurst-Angebot hat er wieder dran gegeben. War für ihn ein zu großer Zeitfresser. Er bleibt bei Suppen und Eintöpfen.
Mit denen ist Andreas Hager nun auf Wochenmärkten unterwegs: dienstags in Bocholt, mittwochs in Emmerich, samstags in Rees, und nun bald donnerstags in Hamminkeln an der Diersfordter Straße 18.