Hamminkeln. Der Netzbetreiber baut die Gleichstromverbindung A-Nord, die das nördliche Stadtgebiet von Hamminkeln quert. Hier gibt es die Details.

Der Netzbetreiber Amprion hat der Bundesnetzagentur Ende Juni einen konkreten Vorschlag für den Verlauf der Trasse gegeben, auf der 2027 die Gleichstromleitung A-Nord in Betrieb gehen soll. Die Trasse führt über das nördliche Stadtgebiet von Hamminkeln, startend an der Kreisgrenze Borken und endend an der Kreisgrenze Kleve. Diese Planung ist „flurstückscharf“, erklärte am Freitag Jonas Knoop, Projektsprecher A-Nord, bei einem Termin in Wesel.

Stromtrasse: Nun liegt die exakte Planung für Hamminkeln vor

Der 1000 Meter breite Trassenkorridor, der von Norddeutschland bis Meerbusch-Osterath verläuft, ist bereits seit längerem bekannt. Nun gibt es eine exakte Planung innerhalb dieses Korridors. In Hamminkeln soll die Leitung vom Kreis Borken aus kommend durch Lankern zwischen Wertherbruch und Loikum unter der Issel und der A 3 hindurch bis Sonsfeld. Während der Bauphase werden 36 Meter Breite benötigt, danach 25 Meter inklusive Schutzstreifen.

Wer sich über den genauen Verlauf informieren möchte, kann das ab nächster Woche tun. Dann veröffentlicht die Bundesnetzagentur die Amprionplanung auf ihrer Webseite www.netzausbau.de. Damit stößt die Bundesnetzagentur die letzte Phase im Beteiligungsverfahren an. Hier können Bürger und Bürgerinnen, aber auch die Träger öffentlicher Belange noch einmal Hinweise und Einwände zur Planung einreichen.

Amprion hofft, dass in etwa zwölf Monaten die Planfeststellungsbeschlüsse gefasst und damit die Baugenehmigung erteilt wird. Wo es möglich ist, will Amprion einen vorzeitigen Baubeginn beantragen, um schon früher erste Bauarbeiten zu starten.

Bürgerdialog am Dienstag an der Marktstraße in Hamminkeln

Zuvor will Amprion aber noch mit den Bürgern sprechen und startet ab der nächsten Woche mit sogenannten Bürgerinformationsmärkten. In Hamminkeln findet dieser am Dienstag, 29. August, von 10 bis 12 Uhr an der Gaststube Bölting, Marktstraße 10 statt. Hier wollen die Mitarbeiter alle Fragen zum anstehenden Beteiligungsverfahren und zur kommenden Bauphase beantworten. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sich noch einmal den genauen Trassenverlauf anzuschauen.

Übrigens hat Amprion ein weiteres großes Leitungsprojekt von bundesweiter Bedeutung bekannt gegeben – die „Windader West“. Hier steigt das Unternehmen in die Planungen für eine weitere Stromverbindung ein, die die Energie von Windkraftparks auf See bis in den Westen Deutschlands bringt. Die Rede ist von insgesamt acht Gigawatt, von denen zwei Gigawatt ab 2032 von der Nordsee bis in die Metropol-Region Rhein-Ruhr fließen sollen. Als einer von vier Endpunkten ist die Umspannanlage Niederrhein an der RWE-Straßen in Wesel im Gespräch.